Knacken und rammen Knacken und rammen: Eisbrecher haben einen stabilen Bug
Berlin/dpa - Eisbrecher schaffen eine Fahrrinne im Eis, damit andere Schiffe Seewege, Flüsse und Häfen benutzen können. Eisbrecher haben einen besonders stabilen Bug. Das Spezialschiff schiebt sich auf die Eisdecke und bricht sie mit Masse und Gewicht auf. So friert die Eisrinne nicht sofort wieder zu. Die Außenhaut von Eisbrechern ist besonders dick und belastbar, die Motorleistung groß.
Im Jahr 1871 begann der Bau von Eisbrechern in Deutschland. Große russische Eisbrecher werden auch mit Kernenergie angetrieben. Das Schiff „Polarstern“ ist ein bekannter deutscher Eisbrecher, den das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven betreibt. Die „Polarstern“ ist laut Institut eines der weltweit leistungsfähigsten Polarforschungsschiffe.
Es kann bis zu anderthalb Meter dickes Eis durchfahren. Wenn die Eisdecke stärker ist oder sich Schollen meterhoch türmen, bahnt sich das Schiff einen Weg durch dünnere Stellen und Risse. Wenn auch das nicht mehr geht, hilft nur noch rammen: Das Eis wird mehrfach mit voller Leistung angefahren und durchbrochen. Das kann tagelang dauern. „Polarstern“ überwintert bei Bedarf im Eis der Polarmeere.
In einem Interview 2012 sagte „Polarstern“-Kapitän Uwe Pahl, dass es schwierig sei, einen Grenzwert für die Eisdicke zu nennen. Der Grund: Das Eis des Meeres verändere sich beispielsweise wegen der Winde und Gezeitenbewegungen immer wieder.