Kieler Woche Kieler Woche: 100 Großsegelschiffe waren auf Kieler Förde unterwegs

Kiel/dpa. - Mehr als zweieinhalb Millionen Besucher aus rund 70 Ländern haben in diesem Jahr die Kieler Woche erlebt. Wegen des meistkühl-regnerischen Wetters wurde beim größten Sommerfest im Norden Europas die Drei-Millionen-Schwelle diesmal verfehlt. «Das war eine prima Kieler Woche, auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte», sagte Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz (CDU) am Sonntag vor dem nächtlichen Abschlussfeuerwerk. Zehn Tage lang standen während der 110. Kieler Woche mehr als 1000 Veranstaltungen auf dem Programm.«Flaute» herrschte zum Teil an den Imbissständen, so dass Betreiber über Umsatzeinbrüche klagten.
Zum weltweit größten Segelereignis waren 5000 Segler aus 47Nationen mit über 2000 Booten an die Förde gekommen. Spektakulärer Höhepunkt war erneut die traditionelle Windjammerparade am Samstag. Zehntausende beobachteten vom Ufer aus das Defilee von 115 Groß- undTraditionsseglern aus elf Ländern. Stolz führte das deutscheMarineschulschiff «Gorch Fock» bei frischem Westwind die Parade an.«Ich genieße das», sagte an Bord Ministerpräsidentin Heide Simonis(SPD).
Cheflotse Michael Schmenner hatte die Regie bestens im Griff: Um9.30 Uhr verließen Gaffel- und Toppsegelschoner, Barken, Brigantinenund Vollschiffe ihre Plätze und ordneten sich zur Paradeformation an,angeführt von Großseglern wie die ukrainische «Khersones», demrussischen Viermaster «Krusenstern» und der «Alexander von Humboldt».Dazwischen tummelten sich unzählige Segel-, Motor- und Schlauchboote.
Um 11.00 Uhr gab der Paradedirektor das Startsignal. «Es läuft wieam Schnürchen», freute sich Schmenner. Um 12.30 kehrte die «GorchFock» in Richtung Innenförde um, die Formation löste sich auf. Durchein Gewirr von hunderten Schiffen brachte Kommandant Michael Brühnden Dreimaster in den Hafen zurück. Einen Hoffnungsschimmer gab eszwischendurch «von oben»: «Ist das etwa Sonne?», fragte Simonis.Schnell machte eine Wolkendecke die Vorfreude auf Sonne zunichte.
Auf dem internationalen Markt ließen sich die Kieler-Woche-GästeLeckereien aus 30 Ländern schmecken; auf der «Spiellinie» tobten sichdie Kinder aus. Für Musikfreunde aller Generationen war von Pop überJazz, Schlager, Volksmusik und Klassik alles dabei - wie immerüberwiegend kostenlos.