Wahlkampf Keine Verwaltungserfahrung? Siegmund kritisiert CDU-Spitze
Zwischen CDU und AfD wird bei der Wahl 2026 in Sachsen-Anhalt ein enges Rennen erwartet. AfD-Spitzenkandidat Siegmund greift CDU-Landeschef Schulze und Regierungschef Haseloff an. Darum geht es.

Magdeburg - Nach dem Vorwurf mangelnder Verwaltungserfahrung hat AfD-Spitzenkandidat Ulrich Siegmund Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) und Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) kritisiert. „Da kontere ich und sage: Haseloff und Schulze haben die Verwaltung viel zu lange nur von innen gesehen“, sagte Siegmund im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Wir im Gegenteil wollen die Verwaltung des Niedergangs stoppen, wir wollen endlich wieder gestalten, um einen positiven Aufbruch zu erzeugen.“
Haseloff hatte nach dem Verzicht auf die CDU-Spitzenkandidatur kürzlich gesagt, Siegmund habe „noch nie eine Verwaltung von innen gesehen“. Haseloff hob die Bedeutung der Landtagswahl am 6. September 2026 hervor. „Wenn die CDU politisch nicht Erfolg hat, dann wird es ganz schwierig für die demokratische Zukunft in unserem Land“, sagte er. Der designierte CDU-Spitzenkandidat Sven Schulze stehe für eine klare Abgrenzung zur AfD, so Haseloff.
Siegmund will „Ministerpräsident für alle“ sein
Siegmund kritisiert CDU-Landeschef und Wirtschaftsminister Schulze. Dieser finde im Volk kaum statt, so der AfD-Politiker. „Offenbar ist er dort relativ unbekannt.“ In vielen Bereichen mache die Landesregierung keine Politik für das eigene Volk. „Das werden wir ändern. Beispielsweise wird die Landesverwaltung verkleinert, eine große Abschiebeoffensive wird eingeleitet und Kitas und Schulessen werden kostenfrei.“
Die vom Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt als rechtsextremistisch eingestufte AfD will nach der Landtagswahl so stark sein, dass sie allein regieren kann. Siegmund setzt im Wahlkampf verstärkt auf soziale Medien, will aber auch vor Ort Präsenz zeigen. „Unser Ziel ist, flächendeckend in den Städten und Dörfern unseres Landes vor Ort zu sein. Das ist mir persönlich wichtig, da ich auch die Perspektive der Leute kennenlernen möchte, die wir bis jetzt noch nicht überzeugen konnten“, so der Co-Chef der Landtagsfraktion. „Sollte ich gewählt werden, will ich ein Ministerpräsident für alle sein.“