Aufgespießt Keine Hürde
Leichtathletik-Wettbewerb mit Hindernissen – oder ohne
Beim Hürdenlauf, sagt ja schon der Name, laufen Läufer oder Läuferinnen über Hürden. Vergangenes Wochenende wurde dieses Prinzip bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der U 23 in Ulm zumindest punktuell ausgehebelt.
Im ersten Vorlauf über 400 Meter Hürden der Frauen vergaß irgendjemand, die zweite Hürde aufzustellen – und keiner hats gemerkt. Die Sportlerinnen freuten sich über besonders gute Zeiten, die Kommentatorin der Live-Reportage wunderte sich über gar nichts. Die Abwesenheit einer essenziellen Zutat für diesem Wettkampf wurde erst im Anschluss bemerkt. Der Lauf wurde annulliert, nun läuft die Suche nach dem oder den Schuldigen. Hürde vergessen, pah.
Anderes Spielfeld, gleiches Thema: Ganz sicher würden sich über vergessene Hürden auch manche Klein- und Kleinstparteien freuen. Die Rede ist von der Fünfprozenthürde, die beispielsweise bei Land- oder Bundestagswahlen über den Einzug ins Parlament entscheidet. Zumindest bisher ist diese Hürde noch bei keinem Stimmwettkampf vergessen worden. 4,99 Prozent bedeutet: Leider raus. Muss man in dem Fall sportlich nehmen.
