1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Fußball-Bundesliga: Keine Chance in München? Werder-Sorgen vor Nord-Süd-Duell

Fußball-Bundesliga Keine Chance in München? Werder-Sorgen vor Nord-Süd-Duell

Werder Bremens Bilanz gegen den FC Bayern München ist miserabel. Die Erfahrungen des neuen Trainers Horst Steffen sind auch nicht viel besser. Was macht da noch Hoffnung vor dem alten Nord-Süd-Duell?

Von Sebastian Stiekel, dpa 25.09.2025, 14:30
Werder-Kapitän Marco Friedl.
Werder-Kapitän Marco Friedl. Carmen Jaspersen/dpa

Bremen - Die persönliche Bilanz des Werder-Trainers Horst Steffen gegen den FC Bayern München ist bemitleidenswert. Von 13 Spielen als Profi in Uerdingen, Mönchengladbach und Duisburg gewann er kein einziges. Seinen wichtigsten Bayern-Moment erlebte er sogar nur als Tribünengast: Denn das DFB-Pokal-Finale 1998 (1:2 mit dem MSV Duisburg) verpasste er wegen einer schweren Achillessehnenverletzung.

Am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky) trifft Steffen nun zum ersten Mal als Bundesliga-Trainer auf die Bayern. Und auch sein neuer Club Werder Bremen hat von den vergangenen 31 Bundesliga-Spielen gegen den deutschen Meister nur eines gewonnen. Ein hoffnungsloser Fall also in der Allianz-Arena? Nichts zu holen für Steffen, Werder und Co?

Nicht unbedingt, sagte der 56-Jährige am Donnerstag. Sein Team wolle „mit einer mutigen Einstellung“ nach München fahren. „Wir wollen jede Gelegenheiten nutzen, um unsere Angriffe zu fahren. Es wird viel Verteidigen sein. Viel Laufen sein. Denn das ist Bayern München. Da haben wir eine europäische Spitzentruppe gegen uns. Aber ich bin froh, dass wir uns mit denen messen können.“

Bayerns beeindruckende Frühform

Bei aller Vorfreude: Unterschiedlicher hätten die alten Nord-Süd-Rivalen in diese Saison kaum starten können. Vier Spiele, vier Siege, schon 18 Tore: Die Bayern pflügen in diesen Wochen geradezu durch ihren Spielplan. Selbst der Club-Weltmeister FC Chelsea war in der Champions League in München chancenlos.

Werder dagegen wirkt noch immer nicht ganz angekommen in dieser Umbruch-Saison. Die Streuung in den Ergebnissen und Leistungen ist groß. Ein Grund dafür ist: Der Kader hat nach dem Ende der äußerst stressigen Transferfrist zwar endlich ein Gesicht. Jeder Zugang, Abgang und Verbleib ist mittlerweile geklärt. Nur zusammen auf dem Platz stand diese neu formierte Mannschaft bislang noch nie. Ständig fehlt irgendjemand, kehrt wieder zurück - oder verletzt sich neu.

Torwart Backhaus verletzt

In München fällt nun der neue Stammtorwart Mio Backhaus nach einem Zusammenprall im Training aus. Ein weiteres Beispiel für Werders Suche nach personeller Konstanz ist der Österreicher Marco Friedl.

Vom ehemaligen Jugendspieler des FC Bayern zum Kapitän in Bremen aufgestiegen, sieht seine Saisonbilanz bisher so aus: Gegen Frankfurt (1:4), Mönchengladbach (4:0) und Freiburg (0:3) war Friedl dabei, beim 3:3 gegen Leverkusen fehlte er zwischenzeitlich verletzt. Vor dem Bayern-Spiel traten erneut Knieprobleme und die bange Frage auf: Wird er bis Freitag wieder rechtzeitig fit?

Die Antwort ist: Ja. „Marco hat signalisiert, dass es ging und dass er wieder schmerzfrei ist“, sagte Steffen nach dem Training am Donnerstag.

„Das ist noch Findungsphase“

Aber der Fall Friedl zeigt eben auch, warum sich bei Werder in dieser Saison bislang noch nichts finden oder einspielen konnte. Der neue Starstürmer Victor Boniface? Ist noch zu weit weg von der Startelf. Der 10-Millionen-Euro-Einkauf Samuel Mbangula? Fehlte zuletzt im Training.

„Wir haben relativ spät neue Jungs dazubekommen, also war klar: Das ist jetzt noch Findungsphase“, sagte Steffen. „Aber es wird von Woche zu Woche besser.“

Vor der Abfahrt nach München fiel auch dem neuen Werder-Trainer noch ein positives Bayern-Erlebnis ein: „Wir haben mal in Unterzahl mit Borussia Mönchengladbach in letzter Minute ein 2:2 in München geholt. Das war schön“, sagte Steffen. Aber: „Alte Geschichten interessieren die Jungs nicht.“