Im Kalten Krieg Kalter Krieg: So plante die NVA der DDR den Angriff auf Westdeutschland

Strausberg/Berlin-Gatow - Mitteleuropa in den Achtzigerjahren: In der Hochphase des Kalten Krieges stehen sich nicht nur zwei Machtblöcke, sondern auch die Armeen zweier deutscher Staaten gegenüber: die Bundeswehr und die Nationale Volksarmee (NVA).
Im Operativen Ausbildungszentrum (OAZ) der NVA in Strausberg, das unter höchster Geheimhaltungsstufe stand, wurden auf einer riesigen Reliefkarte verschiedene militärische Szenarien eingeübt. Darunter auch der Angriff auf die westlich gelegene Bundesrepublik.
Planungen der NVA für einen Angriffskrieg auf westdeutschem Boden
Derzeit wird die gesamte Reliefkarte in einem Hanger des Militärhistorischen Museum Flugplatz Berlin-Gatow systematisch gesichtet. In der Mitte des Hangars liegt heute ein Teil der Reliefkarte, die insgesamt etwa so groß ist wie ein Tennisplatz. Erstmals seit den 90er Jahren wurde die Karte kürzlich für eine Bestandsaufnahme des Museums wieder aus den vielen einzelnen Kacheln zusammengefügt..
Auf der Karte zu sehen: Weite Teile West- und Mitteleuropas bis hin zur Atlantikküste. Was inzwischen eine restaurierungs- und konservierungsbedürftige historische Quelle darstellt, war in den Achtzigerjahren ein grundlegender Pfeiler in den strategischen Planspielen der NVA.
Anhand der Reliefkarte lassen sich mögliche strategische Überlegungen der NVA-Führungsebene nachvollziehen. So gab es bei den Streitkräften der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Planungen für einen Angriffskrieg auf westdeutschem Boden. (red)