Gewalttaten Jüngste Bilanz: Zahlreiche Einsätze mit rund 850 Polizisten
Ausschreitungen und Gewalttaten hat es in der Nacht zu Samstag nicht gegeben. Die Berliner Polizei hatte dennoch zahlreiche Einsätze. Unterstützung gab es unter anderem von der Bundespolizei.

Berlin - Einsätze bei einer Reihe von Kundgebungen gehörten erneut zur Bilanz der Berliner Polizei für den Freitnachmittag und die Nacht zu Samstag. Insgesamt seien rund 850 Polizistinnen und Polizisten beteiligt gewesen, darunter auch Kräfte aus Brandenburg und Sachsen sowie von der Bundespolizei, teilte die Polizei am Samstag mit.
In den Nachmittags- und frühen Abendstunden gab es demnach entlang der Sonnenallee in Berlin-Neukölln vereinzelte Zusammenkünfte von Personengruppen, die ihre Meinung zum derzeitigen Nahostkonflikt kundtaten. Im Bereich der Sonnenallee seien außerdem Personengruppen mit Flyern unterwegs gewesen, die Geschäftsinhabende aufgefordert hätten, ihre Geschäfte zum Zeichen des Protests geschlossen zu lassen. Rund 80 Prozent der Lokalitäten blieben in Folge dessen geschlossen, so die Polizei.
In Charlottenburg kamen bei der Kundgebung „Gegen die illegale Besetzung des israelischen Militärs in Palästina“ am Adenauerplatz am Nachmittag nach Polizeiangaben in der Spitze rund 90 Teilnehmer zusammen. Eine Person habe ein Pappschild mit einer israelfeindlichen Parole mit sich geführt. Die Polizei stellte daraufhin die Identität des Mannes fest.
Am späten Nachmittag seien außerdem auf dem Pariser Platz in der Spitze rund 120 Teilnehmende für die Kundgebung „Solidarität mit den Opfern in Gaza und in Nord Syrien Idlib“ zusammengekommen. Dabei habe es vereinzelt anti-israelische Ausrufe gegeben. Bei einer Frau wurde nach Anstimmen eines anti-israelischen Liedes die Identität festgestellt.
Bei der „Mahnwache anlässlich des versuchten Brandanschlag auf die Räume Synagoge des Vereins Kahal Adass Jisroel und die ansässige Talmud-Thora-Schule“ in der Brunnenstraße ebenfalls ab spätem Nachmittag kamen in der Spitze rund 120 Teilnehmende zusammen. Die Veranstaltung sei störungsfrei geblieben.
Das gilt auch für die die Kundgebung „Nie wieder ist jetzt. Einstehen für jüdisches Leben“ am Fraenkelufer am frühen Abend. Auch dort gibt die Polizei die Zahl der Teilnehmer mit in der Spitze 120 an.
Berlinweit hat es der Polizei zufolge etliche Farbschmierereien im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt gegeben. Unter anderem wurde eine Fensterscheibe der SPD-Parteizentrale in der Hermannstraße mit einem pro-palästinensischen Schriftzug beschmiert und beschädigt.
Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes stellten am Nachmittag einen pro-palästinensischen Schriftzug an einer Säule des Bundesministeriums für Gesundheit in der Friedrichstraße fest. Am Abend bemerkten Einsatzkräfte in der Kurfürstenstraße an einer dortigen Moschee ebenfalls eine Farbschmiererei mit pro-palästinensischem Inhalt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes führt die Ermittlungen zu den Sachverhalten.