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Jörg Kachelmann Jörg Kachelmann: Meteomedia-Gründer arbeitet seit 2002 für ARD

22.03.2010, 16:59

Gais/dpa. - Der Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann (51) hat inDeutschland die Wettervorhersage umgekrempelt. Mit einem dichten Netz von Wetter-Messstationen hat er die Republik überzogen. Und wenn er dann in der ARD im Wechsel mit seinen Moderatoren, zumeist im übergroßen Anzug und langen Haaren, händeringend die an- und abziehenden Fronten darstellt, fühlt sich die Nation zumeist gut präpariert. Der an der Grenze zur Schweiz in Lörrach geborene Kachelmann wuchs im schweizerischen Schaffhausen auf und beschäftigte sich nach eigenen Angaben von Jugend an mit der Meteorologie.

Nach einem Studium unter anderem der Physik wurde er aber ersteinmal Journalist. Doch die Wetterlage ließ ihn nicht los. Nach dem Aufbau einer ersten Wetterstation gründete er 1990 den Wetterdienst Meteomedia. Mit seinem Sitz in Gais südöstlich von St. Gallen und in Bochum gehört er heute zu den führenden Wetterdienstleistern. Mit rund 100 Mitarbeitern betreibt Meteomedia Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz, Kanada und den USA. Auch in Fernsehshows ist Kachelmann eine bekannte Größe.

Herzstück seines Unternehmens ist ein engmaschiges privatesMessnetz mit nach eigenen Angaben etwa 790 Stationen. Insgesamtwerden etwa Daten von 14 000 Stationen ausgewertet. Seit April 2002 arbeitet Kachelmann auch für die ARD. Der Konkurrent Deutscher Wetterdienst (DWD) in Offenbach und Meteomedia sind häufig anderer Ansicht über Wetterentwicklungen.

Höhepunkt des Streits waren die am 26. Februar 2002 von Orkan Anna vor allem in Norddeutschland verursachten Schäden. Die Gefahren soll der DWD nicht so präzise erkannt und vor ihnen nicht ausreichend gewarnt haben wie Kachelmann. Grundsätzlich vertritt Kachelmann die These, dass Klimawandel nicht bedeutet, dass es immer warm ist. «Das Wetter hat kein Gedächtnis», ist sein Credo.