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Hochschulförderung Jena kann nächste ostdeutsche Exzellenzuniversität werden

Die Friedrich-Schiller-Universität hat den Förderzuschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft für zwei herausragende Forschungsprojekte bekommen. Nun kann sie sich um einen begehrten Titel bewerben.

Von dpa Aktualisiert: 22.05.2025, 18:28
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat die Chance auf den Status als Exzellenz-Uni. (Archivfoto)
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat die Chance auf den Status als Exzellenz-Uni. (Archivfoto) Martin Schutt/dpa

Bonn/Jena - Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat die Chance, Ostdeutschlands nächste Exzellenzuniversität zu werden. Das geht aus einer Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der „Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder“ hervor, die am Abend in Bonn veröffentlicht wurde. 

Thüringens größte Universität hat demnach die Förderung für zwei disziplinübergreifende Forschungsprojekte - sogenannte Exzellenzcluster - erhalten. Solche Vorhaben werden für sieben Jahre finanziell gefördert. Hochschulen, die erfolgreich zwei oder mehr solcher Projekte auf den Weg gebracht haben, können sich im nächsten Schritt um den Status als Exzellenzuniversität bewerben. Insgesamt haben laut DFG bundesweit 15 Universitäten mit mindestens zwei Clustern die Möglichkeit, sich dafür zu bewerben. 

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU), der sich derzeit mit einer Delegation in den USA aufhält, nannte die Auswahl von zwei Jenaer Clustern „ein starkes Signal für Innovation, Forschung und Zukunft“. Er sehe darin einen großen Erfolg für den Wissenschafts- und Innovationsstandort Thüringen.

Uni bekommt Geld für zwei Exzellenzcluster

Die Friedrich-Schiller-Universität hat laut DFG zum zweiten Mal die Förderung für ihren Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ erhalten, in dem es um die Forschung an Mikroorganismen geht. Neu den Zuschlag erhalten hat demnach der Exzellenzcluster „Imaginamics“. Darin geht es um die Erforschung von Konflikt- und Debattenkultur im aktuellen gesellschaftlichen Zusammenleben. Das Fördergeld - insgesamt 539 Millionen Euro jährlich für bundesweit 70 Cluster - kommt vom Bund und von den Ländern. 

„Thüringen ist Doppelt-Exzellent - das ist ein Meilenstein für unseren Thüringer Wissenschaftsstandort“, erklärte Bildungsminister Christian Tischner (CDU). „Thüringen wird durch die beiden Cluster wachsen - nicht nur in Rankings, sondern in gesellschaftlicher Relevanz und wissenschaftlicher Exzellenz.“ Der Friedrich-Schiller-Universität sicherte Tischner die Unterstützung des Landes zu: „Eine Bewerbung als deutsche Exzellenzuniversität ist der nächste Griff nach den Sternen. Die Entscheidung für zwei Cluster hat gezeigt, welches Potenzial in Jena steckt – jetzt gilt es, diese Chance konsequent zu nutzen.“

Uni-Präsident: Wir gehen in die nächste Runde 

Jenas Universitätspräsident Andreas Marx erklärte, der Erfolg zeige die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule. „Durch die millionenschwere Förderung der beiden Cluster erhält ganz Thüringen einen zusätzlichen Schub. Es macht uns als Standort internationaler Spitzenforschung noch attraktiver und sichtbarer.“ Im Herbst 2025 könne sich die Universität um den Titel Exzellenzuniversität bewerben. Sie gehe zuversichtlich in die nächste Runde, so Marx. „Jetzt arbeiten wir mit aller Kraft daran, den offiziellen Status der Exzellenzuniversität zu erreichen.“

Über die Förderung neuer Exzellenzuniversitäten ab 2027 wird der Wissenschaftsrat im kommenden Jahr entscheiden. Bislang hat diesen Status in Ostdeutschland neben einem Berliner Hochschulverbund allein die TU Dresden inne.