Japanisches AKW bleibt nach Erdbeben abgeschaltet
Tokio/dpa. - Ein bei einem schweren Erdbeben am Montag in Japan beschädigtes Atomkraftwerk muss auf Weisung der Regierung in Tokio vorerst abgeschaltet bleiben.
Der Präsident des Atombetreibers Tokyo Electric Power Co. (TEPCO) wurde am Dienstag ins Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) zitiert. Wie japanische Medien berichteten, erhielt das Unternehmen die Anweisung, die nach Produktionskapazität weltgrößte Atomkraftanlage Kashiwazaki-Kariwa in der Provinz Niigata nicht eher wieder in Betrieb zu nehmen, bis die Sicherheit gewährleistet ist.
Am Vortag waren vier der sieben Reaktoren der Anlage nach dem Beben der Stärke 6,8 automatisch heruntergefahren worden. Jedoch fing ein Transformator außerhalb der Reaktorhallen kurz nach dem Beben Feuer, das erst zwei Stunden später gelöscht werden konnte. Es war der erste Brand in einem Atomkraftwerk in Folge eines Erdbebens. Am Abend gab der Betreiber TEPCO bekannt, dass Wasser mit radioaktivem Material aus einem der drei Reaktoren ausgetreten sei. Ein Teil des Wassers gelangte ins Meer. Die Konzentration an Radioaktivität habe aber unter der gesetzlichen Grenze gelegen, ab der ein Risiko für Gesundheit oder Umwelt bekannt gegeben wird, hieß es.
Unterdessen verbrachten 12 000 Menschen in der Erdbebenregion die Nacht in Notunterkünften. Die Zahl der Todesopfer stieg unterdessen auf neun. Rettungskräfte bargen am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) eine 71 Frau aus den Trümmern eines Kimono-Geschäftes in der am schwersten betroffenen Stadt Kashiwazaki. Doch im Krankenhaus konnte nur noch ihr Tod festgestellt werden. Mehr als 1000 Menschen in den betroffenen Provinzen Niigata und Nagano wurden verletzt.