Italien Italien: Zivilschutz übt Evakuierung von Orten am Vesuv

Neapel/dpa. - Allein in diesem Gebiet an den Hängen des Vesuvs liegen 18 Orte mit etwa 600 000 Einwohnern, die bei einer Eruption innerhalb kürzester Zeit vor Lavastrom und Ascheregen gerettet werden müssen. Am Sonntag begnügten sich die Behörden allerdings zunächst damit, aus jeder der 18 Ortschaften etwa 100 Menschen in Bussen wegzufahren.
Zwar schickt der Vesuv seit über 60 Jahren nur noch dünneRauchfahnen gen Himmel, doch Experten sind sich einig, dass sichjederzeit ein größerer Ausbruch ereignen könnte. Der 1277 Meter hoheBerg gilt als einer der wenigen noch aktiven Vulkane Europas. Zudemgibt es immer wieder leichte Erdbeben, die die Furcht vor einemVesuvausbruch anheizen. «Der Tag der Eruption kommt früher oderspäter, das ist eine Gewissheit, die niemand bestreitet», meinte einExperte unlängst.
Da die Berghänge um den Vulkan heute aber, ungeachtet vonVerboten, sehr viel dichter besiedelt sind als früher, droht beieinem Ausbruch eine Katastrophe. Beim bisher letzten großen Ausbruch1944 gab es 26 Tote. In der Antike galt der Vesuv zeitweise alserloschen, bis sich im Jahr 79 nach Christus eine Katastropheereignete: Bei einem Ausbruch versanken die Stadt Pompeji und ihre25 000 Einwohner unter einem Lava-und Ascheregen.