Bevölkerungsentwicklung In Sachsen-Anhalt bald unter zwei Millionen Einwohner
Die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt schrumpft laut Prognose in den kommenden Jahrzehnten deutlich. Eine markante Marke ist in weniger als zehn Jahren erreicht.

Magdeburg/Wiesbaden - Ab 2031 könnten in Sachsen-Anhalt weniger als zwei Millionen Menschen leben. Das geht aus der neuen Vorausberechnung zur Entwicklung der Bevölkerung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Laut einer Berechnungsvariante unterschreitet die Einwohnerzahl die Marke Ende 2031 ganz knapp. Bei anderen Varianten ist es 2034 so weit. Ende 2024 hatte Sachsen-Anhalt 2,1 Millionen Einwohner.
Langfristiger Rückgang
Langfristig sagen die Statistiker einen Rückgang um bis zu ein Drittel voraus. Bis 2070, dem letzten Jahr der Prognose, sinkt die Einwohnerzahl in Sachsen-Anhalt auf 1,39 bis 1,72 Millionen.
Von der Entwicklung sind alle ostdeutschen Flächenländer betroffen. Die Bevölkerungszahlen gehen dort in allen Varianten zurück – bis 2070 um 14 bis 30 Prozent. In den westdeutschen Flächenländern soll die Bevölkerungszahl bei hoher Zuwanderung stabil bleiben, die Stadtstaaten können bei hoher oder mittlerer Zuwanderung weiter wachsen.
Bevölkerung wird älter
Hintergrund ist die alternde Bevölkerung. Bereits heute sind die Menschen im Osten deutlich älter. Bereits 2024 lag dort der Anteil der über-67-Jährigen bei 24 Prozent. Die Zahl soll bis 2038 ihren Höhepunkt erreichen und danach wieder sinken, teilten die Experten mit. Im Westen waren es im vergangenen Jahr 20 Prozent, in den Stadtstaaten 17 Prozent. Dort soll der Anteil weiter steigen.
Auch insgesamt soll Deutschland bis 2070 eher schrumpfen. Unter moderaten Annahmen werde die Bevölkerung dann bei 74,7 Millionen liegen, so Destatis. Nur 2 der 27 Berechnungsvarianten führen zu einem leichten Wachstum. Gegenüber früheren Vorausberechnungen wirken sich vor allem gesunkene Geburtenraten und niedrigere Nettozuwanderung dämpfend aus.