"Immer noch ich" "Immer noch ich": Monica Lierhaus hat ihre Krankengeschichte aufgeschrieben

Für ihren Heiratsantrag an ihren langjährigen Lebensgefährten vor laufender Kamera 2011 hat sie viel Kritik einstecken müssen. Und auch für ihre hohe Gage als vorübergehende Botschafterin der ARD-Fernsehlotterie. Die schwer erkrankte Monica Lierhaus (45) verzagte allerdings nie, meldete sich fast trotzig und manchmal ungeschickt immer wieder zu Wort. Und nun also auch noch ein Buch: „Immer noch ich“ erscheint am Freitag. Es seien die „unglaublich viele Zuschriften“ von Menschen mit einem ähnlichen Schicksal gewesen, die sie dazu veranlasst hätten, begründet sie ihr Mitteilungsbedürfnis.
Der 8. Januar 2009, als es bei einer Hirn-OP schwere Komplikationen gab, habe ihr Leben in eine „Davor“ und „Danach“ geteilt. „Ausgewechselt in der zweiten Halbzeit, ohne dass ich den Pausenpfiff gehört hätte“, schreibt die ehemalige ARD-„Sportschau“-Moderatorin. Ein Kern sei geblieben, Charakterzüge, die ihr dabei geholfen hätten, überhaupt zurückzukommen. „Ich bin noch immer eine Perfektionistin, aber das treibt eben auch an. Ich wäre mit Sicherheit nie so weit gekommen, wenn ich nicht so ungeduldig wäre.“ Große Zähigkeit angesichts von Krisen kann man ihr auf jeden Fall attestieren. Sie und Rolf Hellgardt waren 18 Jahre lang ein Paar, ohne Trauschein, bis sie sich im vergangenen Jahr trennten. „Es war wie ein einziges schwarzes Loch“, beschreibt sie die Zeit danach. „Alles war weg. Die Gesundheit, der Job, das Aussehen, das ganze alte Leben, jetzt auch noch Rolf. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.“ Ohne die Krankheit wäre es nicht zur Trennung gekommen. Auch um den Heiratsantrag, den sie ihm bei ihrem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit seit ihrer Erkrankung, bei der Verleihung der Goldenen Kamera, gemacht hatte, geht es noch einmal im Buch. „Es war der falsche Ort und die falsche Zeit, das weiß ich inzwischen auch“, schreibt sie. Darüber, dass er in dieser Situation nur „ja“ sagen konnte, habe sie sich keine Gedanken gemacht.
Ein täglicher Kampf
Ihr Genesungsprozess sei glücklicherweise immer noch „dynamisch“, aber es sei ein täglicher Kampf: Logopädie, Neuropsychologie, Osteopathie, Physiotherapie und therapeutisches Reiten stehen auf dem Programm. Ihr größtes Problem sei die Feinmotorik. „Alleine das Öffnen einer Milchtüte kann so schwierig sein.“
Die Arbeit sei für sie sehr wichtig. Ihre TV-Interviewreihe auf Sky wurde verlängert. Zur Fußball-EM würde sie gern wieder eine Kolumne schreiben. Vielleicht verfasse sie einen Krimi – Ideen habe sie schon, aber auf den Ausgang habe sich sich noch nicht festgelegt.
