Hausgerätehersteller Hunderte protestieren gegen Aus des BSH-Standorts in Nauen
Laternenumzug gegen Jobabbau: In Nauen protestieren Bürger und Beschäftigte gemeinsam gegen die geplante Werkschließung beim Hausgerätehersteller BSH. Was fordern sie?

Nauen - In Nauen haben Hunderte Menschen gegen die geplante Schließung des Hausgerätewerks BSH protestiert. Die circa 650 Teilnehmer waren in einer „kämpferischen Stimmung“, sagte die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam, Stefanie Jahn, nach dem solidarischen Laternenumzug für den Erhalt des Standorts mit den Beschäftigten, ihren Familien und Anwohnern Nauens. Auch für die Stadt sei das geplante Aus von Bedeutung, unter anderem da der Einkommensverlust fehlende Kaufkraft in Geschäften und Restaurants bedeute. „Wir fordern, dass sich der Konzern mit seiner Verantwortung für eine ostdeutsche Region auseinandersetzt und offen gemeinsam mit Vertretern von Betriebsrat und IG Metall an einem Alternativkonzept zum Erhalt der Beschäftigung arbeitet“, sagte Jahn.
Der Hausgerätehersteller hatte im Oktober mitgeteilt, dass die Waschmaschinenproduktion in Nauen bis Mitte 2027 auslaufe, das treffe rund 440 Beschäftigte. Insgesamt plane das Unternehmen, 1.400 Stellen zu streichen. Grund sei schwächelnde Nachfrage.
BSH ist nach eigenen Angaben europäischer Marktführer bei Hausgeräten. Das Unternehmen produziert unter anderem Waschmaschinen, Einbauküchen, Herde und Kühlgeräte. Zu den Marken gehören Bosch, Siemens, Neff und Gaggenau. Die Abkürzung BSH stand früher für Bosch und Siemens Hausgeräte. Bis Anfang 2015 war BSH ein Gemeinschaftsunternehmen von Bosch und Siemens.