Hintergrund Hintergrund: Sandstürme im Norden nicht selten
Rostock/dpa. - Sandstürme kennt man vor allem aus der Wüste,aber auch in Norddeutschland sind sie keine Seltenheit.Voraussetzungen dafür sind länger anhaltende Trockenheit, starkerWind und kahle Felder. Dann kann der Sturm größere Mengen Sand undanderes lockeres Sediment aufwirbeln - der Sandsturm ist da. Schonmehrfach haben solche Wolken den Verkehr behindert - allerdings nochnie mit so katastrophalen Folgen wie am Freitag, als bei Rostock aufder A19 rund 80 Autos ineinanderrasten. Acht Menschen kamen umsLeben, mehr als 130 wurden verletzt.
Am 6. April 2003 berichtete die Polizei in Mecklenburg-Vorpommernvon Sandverwehungen auf gleich mehreren Straßen. Auch in TeilenBrandenburgs kam es damals zu diesem Phänomen. Folge waren Unfällemit Blechschäden. Am 11. April 1997 trug ein Sturm mit mehr als 90Stundenkilometern Windgeschwindigkeit große Mengen Erde von Äckernin Mecklenburg-Vorpommern ab. Eine Landstraße zwischen Greifswaldund Lubmin war wegen bis zu 50 Zentimeter hoher Erdhügel für Stundenunpassierbar, berichtete die Polizei damals. In den Sandböen betrugdie Sicht teils nur zwei Meter.
Umweltschützer sehen einen Grund für die Sandstürme in den sehrgroßen Feldern im Osten Deutschlands, einem Erbe der DDR. WeilHecken fehlten, sei die Winderosion deutlich stärker als aufkleineren Äckern, sagte der Agrarexperte des Bundes für Umwelt undNaturschutz Deutschland (BUND), Burkhard Roloff. InSchleswig-Holstein bremsen sogenannte Knicks - das sind weitverbreitete Hecken - den Wind.