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Hintergrund Hintergrund: Jugendliche und Alkohol - Koma-Saufen, Flatrate-Partys, Botellóns

11.02.2009, 09:43

Hamburg/Berlin/dpa. - In Diskotheken oder Kneipen wirddabei manchmal schon zu einem Eintrittspreis ab zehn Euro unbegrenztausgeschenkt. Die freie Auswahl - neben Bier oft auch Hochprozentigeswie Wodka und Tequila oder Mix-Getränke - ist manchmal auf einenbestimmten Zeitraum beschränkt. Das verleitet die oft jungen Gästebisweilen zum Kampftrinken möglichst großer Alkohol-Mengen inkürzester Zeit.

Zu Botellón genannten öffentlichen Massenbesäufnissen verabredensich Jugendliche im Internet. Diese organisierte Sauf-Bewegung ist inSpanien entstanden, wo sich zum Teil mehrere tausend junge Trinker inParks oder auf zentralen Plätzen trafen. Inzwischen wurden Botellónsauch in der Schweiz, Deutschland und anderen Ländern organisiert.

Seit dem Aufkommen von Flatrate-Partys hat die Zahl derAlkoholvergiftungen bei jungen Menschen stark zugenommen. InDeutschland wurden 2007 insgesamt 23 165 junge Leute zwischen 10 und20 Jahren mit Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt.Das sind 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Seit der ersten Erhebungim Jahr 2000 ist es ein Anstieg um 143 Prozent. Unter den 10- bis15-Jährigen waren 2007 fast 2000 Mädchen und mehr als 1800 Jungen sostark betrunken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen in Deutschlandkeinen Alkohol kaufen. Hochprozentige Getränke und Mischungen wieAlkopops dürfen nur an über 18-Jährige verkauft werden. Bei Verstößengegen das Jugendschutzgesetz droht Gastwirten oder Einzelhändlerneine Geldbuße von bis zu 50 000 Euro.