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Hintergrund Hintergrund: Der Postraub von 1963 in Großbritannien

23.02.2006, 19:18

Hamburg/dpa. - Den Lokomotivführer Jack Mills hatten dieRäuber mit Eisenstangen geschlagen, wovon sich dieser nie mehrrichtig erholte - er starb 1970.

Die meisten Gangster wurden schon einen Monat nach dem Überfallvon Kommissar Jack Slipper gefasst. Biggs bekam 30 Jahre Zuchthaus.Doch nach 15 Monaten gelang ihm der klassische Ausbruch: Mit einerStrickleiter seilte er sich an der Gefängnismauer ab. In Paris ließer von einem Chirurgen sein Gesicht verändern und flüchtete dann überAustralien nach Rio. Erst 2001 kam er nach einem Schlaganfall imAlter von 71 Jahren nach Großbritannien zurück.

1974 hatte Kommissar Slipper ihn zwar ausfindig gemacht und ineinem Hotelzimmer mit den Worten verhaftet: «Lange nicht gesehen,Ronnie. Ich glaube, du weißt, wer ich bin.» Doch dann stellte sichheraus, dass Biggs' 19-jährige brasilianische Freundin, dieStripperin Raimunda de Castro, schwanger war. Dies machte eineAuslieferung nach brasilianischem Recht unmöglich. UnverrichteterDinge musste Slipper zurückfliegen. Als Rentner kam er noch einmal zuBesuch und trank mit Biggs auf der Veranda ein Schnäpschen.

Der Verbleib der Riesen-Beute ist nie vollständig geklärt worden.Charlie Wilson, der als «Schatzmeister» der Gang angeblich wusste, wodas Geld versteckt war, flüchtete 1964 nach Spanien. Dort wurde ervor seiner Villa in Marbella 1990 erschossen.