Hessen Hessen: Sechsjähriger Marvin wird tot in einem See gefunden
Gedern/dpa. - Die Polizeibestätigte den Fund. Sie sieht Anzeichen für eine Familientragödie.
Von der Frau, einer Altenpflegerin, die bei einem Autounfall umsLeben kam, wurden Abschiedsbriefe gefunden. Die Ursache für den Toddes Jungen war zunächst unklar. Der Mann der Altenpflegerin und eine15 Jahre alte Tochter wurden von Psychologen betreut. Die Familielebte in der 280- Einwohner-Gemeinde Sichenhausen nur einigeKilometer vom Unfallort im mittelhessischen Gedern entfernt.
Eine Spaziergängerin hatte an dem See eine Decke gefunden, die ausdem Haushalt der Familie stammen soll. Daraufhin konzentrierte diePolizei ihre Suche auf den See. Etwa 200 Polizeikräfte aus ganzHessen suchten nach dem Jungen. 30 Taucher waren im Einsatz. Um dieTodesumstände zu klären, sollte die Leiche der Frau obduziert werden.
Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass der Junge mitseiner Mutter in dem verunglückten Auto saß. Inzwischen halten dieBeamten dies allerdings für eher unwahrscheinlich. Nach nichtbestätigten Spekulationen könnte die Frau zuerst den Jungen getötetund dann sich selbst umgebracht haben. Die Polizei wollte dazu nichtssagen. «Wir ermitteln in alle Richtungen», sagte ein Sprecher.
Juristen und Polizeipsychologen kennen den Sachverhalts eines«erweiterten Selbstmordes». Dabei nimmt ein verzweifelter Täter einenoder mehrere ihm nahe stehende Menschen mit in den Tod. Besondershäufig ist das Auslöschen der ganzen eigenen Familie. Häufig sind eswirtschaftliche Schwierigkeiten, die vor allem Männer zu einerderartigen Verzweiflungstat bringen, weil sie glauben, dass ihreFamilie ebenfalls mit den Problemen nicht fertig werden könne.
