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Havarie des Frachters "Purple Beach" Havarie des Frachters "Purple Beach": Einsatzkräfte geben vorsichtige Entwarnung

27.05.2015, 11:51

Cuxhaven - Der Einsatz von Wasserwerfern an einem havarierten Düngemittel-Frachter auf der Nordsee westlich von Helgoland zeigt Wirkung. Die Rauch- und Gaswolke sei deutlich reduziert worden. Messungen hätten keine explosive Atmosphäre mehr ergeben, sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Mittwoch in Cuxhaven, das den Einsatz koordiniert. Zuvor hatten Experten noch von einer möglichen Explosionsgefahr gesprochen. Am Montagabend hatte die Besatzung des 192 Meter langen Schiffs „Purple Beach“ Rauch und Hitze in einem Laderaum festgestellt. Das Schiff liegt vor Anker, Menschen sind nicht an Bord.

Düngemittelgestank bis zum Festland

Der Wind trieb unterdessen den Geruch des Düngemittels bis zu den ostfriesischen Inseln und zum Festland. Die Einwohner wurden daher aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Die unter der Flagge der Marshallinseln fahrende „Purple Beach“ war am Montagabend etwa 30 Kilometer westlich von Helgoland in Not geraten.

Die Besatzung hatte den betroffenen Laderaum abgeriegelt und mit Kohlendioxid geflutet, um einen möglichen Brand zu löschen. Allerdings ist nicht klar, ob für die Rauch- und Hitzeentwicklung Feuer oder eine chemische Reaktion verantwortlich ist.

Keine Giftstoffe in der Luft

Die Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven gab nach Messungen der Luft am Vormittag Entwarnung. Es seien keine Gefahrstoffe festgestellt worden. In der Nacht hatten Anwohner bei der Polizei angerufen und einen komischen Geruch in der Luft gemeldet. „Wir haben die ganze Nacht weder in Cuxhaven oder in Bremerhaven, noch im Umkreis des Frachters eine Gefahrenstoffkonzentration festgestellt“, sagte der Sprecher des Havariekommandos, Michael Friedrich. Das Havariekommando in Cuxhaven ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer und für die Koordination bei Unfällen auf Nord- und Ostsee zuständig.

Chemische Reaktionen und Explosionen möglich

Nach Messung der Analytischen Task Force des Havariekommandos sei ein Personaleinsatz auf dem Havaristen nicht möglich, hieß es. „Wir werden in dieser Situation keine Einsatzkraft gefährden“, teilte der Leiter des Havariekommandos, Hans-Werner Monsees mit.

Nach dem ersten Einsatz von Rettungskräften wurden am Dienstag insgesamt 36 Menschen vom Schiff zu Untersuchungen in Krankenhäuser geflogen. Niemand wurde schwer verletzt. (dpa)