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Busfahrten zum Stadtjubiläum Kultur- und Heimatverein Wolfen vermittelt bei Rundfahrten durch die Stadt Geschichte hautnah

Die Fahrten durch Wolfen und andere Ortsteile kommen bei den Besuchern prima an.

Von Silke Ungefroren Aktualisiert: 02.06.2025, 16:58
Auch Rosemarie Küttner und Hans-Reinhard Hesse haben die Einladung zur Bus-Rundfahrt gern angenommen – und zeigen sich danach begeistert.
Auch Rosemarie Küttner und Hans-Reinhard Hesse haben die Einladung zur Bus-Rundfahrt gern angenommen – und zeigen sich danach begeistert. (Foto: Silke Ungefroren)

Wolfen/MZ. - Rosemarie Küttner und Hans-Reinhard Hesse sind neugierig. Nach der Steinweihe „Wulffen 1400“ auf dem Wolfener Markt am Sonnabendvormittag steigen sie in den Bus, der schon zur Rundfahrt bereitsteht. Zu zwei solcher Touren hat der Kultur- und Heimatverein eingeladen – und sie werden angenommen.

Es geht nicht nur durch Wolfen und das Neubaugebiet Nord, zu dem die Verbindungsstraße führt – seit einiger Zeit zu Ehren des ersten Oberbürgermeisters in Lutz-Born-Straße umbenannt. Gestreift werden auch Steinfurth, Greppin und Bobbau sowie die Industriegebiete: die Gelände der ehemaligen Farben- und Filmfabrik.

Claudia Simon und Peter Schenk vom Kultur- und Heimatverein informieren die Gäste unterwegs über viele interessante Details und geben damit Geschichte hautnah kund. So erfahren die Fahrgäste, dass die Farbenfabrik 1896 in Betrieb gegangen ist und viele Produkte hergestellt hat. Heute befinden sich dort nicht nur die Bayer-Werke, sondern haben sich auch andere Unternehmen angesiedelt.

Die Filmfabrik wiederum nahm ihre Produktion 1910 unter dem Namen Agfa-Filmfabrik auf und wurde 1964 in Orwo umbenannt, mit deren Namen sie weltweit bekannt geworden ist. An der Jahnstraße steht auch noch der alte Wasserturm der Filmfabrik, „früher gab es auch noch einen an der Jahnstraße“, so Simon.

Und als der Bus die Lutz-Born-Straße aus Richtung Kreisel passiert, berichtet sie: „Vor 800 Jahren befanden wir uns hier noch in Sachsen.“ Nach der Überquerung der Fuhnebrücke, die damals die Grenze darstellte, sagt sie: „Nun sind wir in Anhalt angekommen.“

Für Wolfen-Nord wurde 1960 der Grundstein gelegt. Bis 1994 zählte das Gebiet über 30.000 Einwohner. Angelegt war es in vier Wohnkomplexen, die alle unterschiedlich strukturiert waren, wie Simon berichtet.

Auch das heutige Industrie- und Filmmuseum sowie das Rathaus sind Stationen – damals Gebäude der Filmfabrik, die alle mit Nummern versehen waren: das Rathaus mit 041, das Museum mit 0112 – die ehemalige Begießerei 1. Und im Casino der Filmfabrik befindet sich unter anderem mittlerweile eine Kindertagesstätte.

Für die Mitfahrenden waren alle diese Informationen sehr interessant, wie sie danach berichten. Auch Rosemarie Küttner und Hans-Reinhard Hesse zeigen sich begeistert. „Wirklich eine sehr schöne Tour“, bekräftigt die Frau. Und beide wollen sich am Abend noch in das Feier-Getümmel in der Fuhneaue begeben.