"Biggest Loser"-Gewinner Hartz IV Betrug: Bewährung für "Biggest Loser" Stefan Pries aus Hamburg

Hamburg - Er machte auf dicke Hose: Stefan Pries, Gewinner der Abnehm-Show „The Biggest Loser“ hat seine 50.000 Euro Preisgeld binnen weniger Wochen verjubelt – und sich Miete und Lebensunterhalt weiter vom Jobcenter bezahlen lassen. Jetzt bekommt er sein Fett weg: Das Amtsgericht Barmbek verurteilt ihn zu elf Monaten auf Bewährung wegen gewerbsmäßigen Betruges.
„Man glaubt ja nicht, wie schnell Geld weg ist“, erklärt der Angeklagte, der wieder deutlich zugenommen hat. Nach der Diät-Show, die er im April 2015 gewonnen hat, sei er „aus der Bahn geworfen worden“: „Man ist wie im Delirium, wird auf der Straße erkannt, steht überall im Fokus. Ein halbes Jahr musste ich nur machen, was Pro 7 wollte. Außerdem war mein Knie kaputt, dieser ewige Sport, den ich da machen musste, das war unmenschlich.“
Vor allem wenn man bedenkt, dass er sich während der Zeit des harten Trainings vor den TV-Kameras beim Jobcenter wegen Herzproblemen als arbeitsunfähig gemeldet hatte.
Stefan Pries lebt allein „und völlig mittellos“
Um keinen „Unfug“ zu machen, hatte der Super-Abnehmer das Preisgeld auf das Konto seiner Mutter überweisen lassen – aber wenige Tage später in bar abgehoben. Ergebnis: Schon im September 2015 war der Riesenstapel Geldscheine futsch, die Kohle verzockt und verjuxt, etwa für Luxusreisen mit Freunden.
Und neu einkleiden musste der erschlankte Preisträger sich ja auch: „Passte ja nichts mehr. Und dann habe ich wieder zugenommen und dann brauchte ich wieder neue Klamotten.“
Dazu all die anderen: „Jeder wollte was von mir, hier einen ausgeben und da, meine Frau hat sehr viel ausgegeben, meine Tochter auch.“ Die kurzfristige Versöhnung mit seiner Ex ist schon wieder vorbei, Stefan Pries lebt allein „und völlig mittellos“.
Richter: „Es hat Ihnen wenig gebracht“
Die Staatsanwältin: „Sie hätten mit dem Geld etwas Neues starten können, stattdessen haben Sie weiter vom Staat gelebt. Und bei den Folgeanträgen über Ihre Einkünfte dreist gelogen.“ 20.453 Euro kassierte Stefan Pries zu Unrecht nach seiner Teilnahme an der Show.
Amtsrichter Dr. Braun folgte ihrem Antrag auf elf Monate auf Bewährung. Der Richter: „Es hat Ihnen wenig gebracht. Sie haben den Gewinn auf den Kopf gehauen und sitzen jetzt auf den Schulden beim Jobcenter.“
Dieser Text erschien zuerst bei der Hamburger Morgenpost.