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Verkehrssicherheit Handy am Steuer? Polizei kontrolliert vermehrt

Unter dem Motto „Focus on the Road“ nehmen die niedersächsischen Polizeidirektionen diese Woche verstärkt unaufmerksame Verkehrsteilnehmer ins Visier. Damit soll das Unfallrisiko gesenkt werden.

Von dpa 06.10.2025, 17:21
Kurzer Blick aufs Handy: Unaufmerksamkeit ist laut Unfallforschern eine der häufigsten Unfallursachen. (Symbolbild)
Kurzer Blick aufs Handy: Unaufmerksamkeit ist laut Unfallforschern eine der häufigsten Unfallursachen. (Symbolbild) Melissa Erichsen/dpa

Hannover - Eine Nachricht tippen, Musiktitel auswählen, Adressen eingeben – wer im Straßenverkehr abgelenkt ist, gefährdet sich selbst und andere. Auf diese Gefahr soll in dieser Woche mit verstärkten Kontrollen aufmerksam gemacht werden, wie die Polizeidirektion Hannover auf Anfrage mitteilte. Anlass ist die europaweite Kontrollwoche „Focus on the Road“ (deutsch: „Konzentrieren Sie sich auf die Straße“).

„Ziel der Maßnahmen ist es, Verkehrsteilnehmende für die Gefahren von Ablenkung im Straßenverkehr zu sensibilisieren und dadurch das Unfallrisiko zu reduzieren“, sagte ein Polizeisprecher. Zudem soll das „Bewusstsein für aufmerksames und verantwortungsvolles Fahren“ gestärkt werden. Kontrolliert wird den Angaben zufolge noch bis zum Sonntag an mehreren Stellen im Stadtgebiet Hannover sowie in der Region.

Auch Lkw und Räder werden kontrolliert

Dabei stehen nicht nur Autos, sondern auch Lastwagen und Fahrräder auf dem Prüfstand. Neben der Nutzung von Smartphones überprüft die Polizei unter anderem auch falsch gesicherte Ladung oder das Tragen von Kopfhörern. Auch das Trinken, Essen oder Rauchen während der Fahrt kann laut Polizei zu Unaufmerksamkeit führen und steht daher ebenfalls im Fokus der Beamten.

Im Gebiet der Polizeidirektion Osnabrück ist man in dieser Woche ebenfalls besonders aufmerksam – vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln werden Verkehrsteilnehmer verstärkt kontrolliert. Bei vergleichbaren Aktionen lag die Beanstandungsquote nach Angaben der Osnabrücker Polizei zuletzt bei rund 45 Prozent. Damit verstieß nahezu jeder Zweite gegen die Straßenverkehrsordnung. 

Bußgelder von bis zu 200 Euro

Solche Verstöße können der Polizei zufolge für die Betroffenen schnell teuer werden. Telefonieren am Steuer wird demnach mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft. Bei einer Gefährdung oder Unfallverursachung steige das Bußgeld auf 150 beziehungsweise 200 Euro. Hinzu kommen zwei Punkte sowie ein einmonatiges Fahrverbot. Fahranfänger in der Probezeit droht bei einem Verstoß eine Probezeitverlängerung sowie ein Aufbauseminar.

Die „Focus on the Road“-Kontrollwoche findet im sogenannten Roadpol-Verbund statt. Roadpol steht für „European Roads Policing Network“, einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien aus der Europäischen Union. Ziel des Netzwerks ist es nach eigenen Angaben, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf Europas Straßen zu senken. Nach Einschätzung von Unfallforschern gehört Ablenkung zu den häufigsten Unfallursachen.