Urteil Haftstrafe nach Gewalt bei Sex-Treffen
Nach einem aus dem Ruder gelaufenen Sex-Date stand ein 25-Jähriger wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Gera. Verurteilt wird er nun wegen gefährlicher Körperverletzung.

Gera - Im Prozess um ein in Gewalt gemündetes Sex-Treffen hat das Landgericht Gera einen 25-jährigen Mann nach Angaben eines Sprechers zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Der Mann sei wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden, teilte der Gerichtssprecher mit. Die Anklage hatte ursprünglich auf versuchten Mord gelautet.
Bei dem Treffen Ende Januar war es zu einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem anderen Mann gekommen. Beide Männer hatten sich über eine Internetplattform zum Sex verabredet. Das Opfer erlitt eine Nasenbeinfraktur, Rippenbrüche, Platzwunden und Prellungen.
Der 25-Jährige hatte zum Prozessauftakt angegeben, heterosexuell zu sein. Die Kommunikation auf der Sexplattform habe er sich über eine Übersetzungsfunktion ins Rumänische übertragen lassen. Er habe geglaubt, sich mit einer Frau verabredet zu haben und sei beim Betreten der dunklen Wohnung geschockt gewesen, als er merkte, dass es sich um einen Mann handelte. Er gab an, vom Opfer bedrängt worden zu sein.
Staatsanwaltschaft und Verteidigung hielten ihre Plädoyers unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte sitzt dem Gerichtssprecher zufolge weiterhin in Untersuchungshaft.