Klimaschutz Grüne wollen eine Million Bäume für Berlin
In Berlin wird es immer heißer, fürchten die Grünen. Sie empfehlen, rechtzeitig vorzubeugen und hunderttausende neuer Bäume zu pflanzen.

Berlin - Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus setzten sich dafür ein, deutlich mehr neue Bäume in der Stadt zu pflanzen - idealerweise eine Million. „Wir leben in einer der grünsten Metropolen Europas. Doch diesen Vorsprung verlieren wir Jahr für Jahr“, heißt es in einem Positionspapier, das die Fraktion am Wochenende bei einer Klausurtagung im brandenburgischen Nauen beraten und beschließen will.
Unter dem aktuellen schwarz-roten Senat würden jedes Jahr tausende Bäume gefällt und nicht ersetzt. „Wenn wir jetzt nicht aktiv
eingreifen, hat Berlin in 80 Jahren keine Bäume mehr.“
Die Grünen wollen deshalb umsteuern: „Wir erleben gerade, wie die Hitze unsere Stadt beutelt. Wir müssen nicht nur das Klima schützen, sondern auch die Berlinerinnen und Berliner“, sagte die Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch der Deutschen Presse-Agentur. Besonders gefährdet seien Kinder, ältere Menschen und solche mit geringem Einkommen. Für sie könne extreme Hitze lebensgefährlich werden.
Grüne fordern Bäume auf allen geeigneten Flächen
„Bäume sind Daseinsvorsorge. Sie kühlen die Stadt, schützen vor Überschwemmungen und retten Leben. Deshalb wollen wir eine Million Bäume für Berlin“, sagte Jarasch. „Wir wollen alle Flächen nutzen, die sich eignen.“ Auch kleine Brachen zwischen Häusern oder Schulhöfe reichten für Mini-Wälder aus. „Auch Privatleute sollen Flächen freiwillig bereitstellen können. Wir laden alle ein, mitzumachen und diese gemeinsame Vision für Berlin zu verwirklichen.“
„Bäume kühlen überhitzte Quartiere wie die City West, den Alexanderplatz oder Nord-Neukölln, wo versiegelte, asphaltierte Flächen sich um bis zu 15 Grad stärker aufheizen als Straßen, an deren Rand Bäume stehen“, heißt es in dem Positionspapier weiter.
Grünflächen mit Bäumen wirkten deshalb wie Klima-Oasen in der Stadt. „Bäume filtern außerdem die Luft entlang stark befahrener Straßen wie der Leipziger Straße oder der Karl-Marx-Straße – dort, wo besonders viele Kinder, Familien und ältere Menschen leben.“