Friedliche Revolution Grundstein für Leipziger Einheitsdenkmal wird gelegt
Viele Jahre wurde über ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig gerungen, jetzt soll es tatsächlich kommen. Der Grundstein wird an einem besonderen Datum gelegt.

Leipzig - Zum 36. Jahrestag der friedlichen Revolution wird heute Abend in Leipzig der Grundstein für das lange geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal gelegt. Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz soll ein dezentrales Denkmal aus 50 weißen Skulpturen entstehen. Für die Umsetzung sind fünf Millionen Euro eingeplant.
Die Grundsteinlegung erfolgt im Rahmen des Erinnerns an den 9. Oktober 1989. Damals hatten sich in Leipzig mindestens 70.000 Menschen aus Protest gegen das SED-Regime versammelt. Die Demonstration, von der Bilder an das Fernsehen in der Bundesrepublik weitergegeben wurden, gilt als entscheidender Schritt zur Wende in der DDR. Leipzig würdigt dies jedes Jahr mit einem Lichtfest.
Erster Anlauf für Denkmal ging schief
Das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal hat eine lange Vorgeschichte. Schon 2008 hatte der Bund beschlossen, dass neben Berlin auch Leipzig ein solches Denkmal bekommen soll. Fünf Millionen Euro wurden als Förderung zugesagt. Zuvor hatte Sachsens Landtag für ein Denkmal in Leipzig gestimmt. Zum 25. Jahrestag der friedlichen Revolution am 9. Oktober 2014 sollte es fertig sein.
Doch der erste Anlauf für den Erinnerungsort ging gründlich schief. Der Wettbewerb um mögliche Entwürfe wurde von monatelangen Debatten um den Sinn eines solchen Denkmals begleitet. Danach folgten juristische Auseinandersetzungen um den Gestaltungswettbewerb - und statt dass 2014 ein Denkmal fertiggestellt werden konnte, wurde das Projekt vorläufig auf Eis gelegt.
Entwurf „Banner, Fahnen, Transparente“ setzte sich durch
Nach einem erneuten Wettbewerb hatte der Leipziger Stadtrat in diesem Frühjahr für die Errichtung des Denkmals gestimmt. Umgesetzt werden soll nun der Entwurf „Banner, Fahnen, Transparente“ eines Künstlerinnen- und Architektinnenkollektivs aus Leipzig. Außer den weißen Skulpturen ist auf dem Leuschner-Platz auch eine Begrünung der Fläche geplant, um einen Rückzugsraum für Menschen und auch Tiere zu schaffen.
Probleme beim Berliner Freiheitsdenkmal
Unterdessen ist für das Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal kein Happy End in Sicht. Wegen der Insolvenz beteiligter Firmen ist derzeit unklar, wann es fertiggestellt werden wird. Eigentlich sollte es schon 2019 eröffnet werden. Geplant ist eine große begehbare Schale aus Stahl am nachgebauten Stadtschloss in Berlin-Mitte.