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Großbritannien Großbritannien: Fotograf der Reichen und Schönen wird 75 Jahre alt

01.03.2005, 08:38
Der britische Fotograf und frühere Mann von Prinzessin Margaret, Lord Snowdon, feiert am Montag (7. März 2005) seinen 75. Geburtstag. Als Antony Armstrong-Jones war er in London geboren worden. 1959 machte er die offiziellen Aufnahmen von Prinzessin Margaret zu ihrem 29. Geburtstag - ein Jahr später waren die beiden verheiratet. (Foto: dpa)
Der britische Fotograf und frühere Mann von Prinzessin Margaret, Lord Snowdon, feiert am Montag (7. März 2005) seinen 75. Geburtstag. Als Antony Armstrong-Jones war er in London geboren worden. 1959 machte er die offiziellen Aufnahmen von Prinzessin Margaret zu ihrem 29. Geburtstag - ein Jahr später waren die beiden verheiratet. (Foto: dpa) PA

London/dpa. - «Er hat eine starken Willen und war auch während seiner Ehe mitMargaret sehr ehrgeizig», urteilt die BBC über Snowdon, der 1971 inden erblichen Adelsstand erhoben wurde. Dabei hatte die Karriere desRechtsanwaltsohnes nicht gerade vielversprechend begonnen. Als erdreizehn Jahre alt war, musste er in seinem Zeugnis lesen:«Armstrong-Jones mag wohl zu irgendetwas geeignet sein, es ist abernichts, was an dieser Schule unterrichtet wird.»

Auch seine Studenten-Zeit endete wenig ruhmreich. Nachdem er inCambridge zwei Mal durch das Architektur-Examen gefallen war, begannSnowdon eine Fotografen-Lehre. Jetzt ging es steil aufwärts: Zunächsterregte er mit unkonventionellen Porträts gesellschaftlicherAußenseiter Aufsehen, dann machte er sich als Fotograf berühmterPersönlichkeiten der High Society sowie aus Wissenschaft und Kunsteinen Namen.

Schließlich erhielt er den Auftrag, die königliche Familie zufotografieren. 1959 machte er die offiziellen Aufnahmen vonPrinzessin Margaret zu ihrem 29. Geburtstag - ein Jahr später warendie beiden verheiratet.

Snwodons Popularität wuchs. Die Ehe jedoch geriet zunehmend in dieKrise. So soll es zwischen den kampflustigen Eheleuten, denen beidenein starker Charakter nachgesagt wird, häufig wüst zugegangen sein.Snowdon etwa soll seiner Gattin einmal eine Nachricht mit den Wortenhinterlassen haben «Du siehst aus wie eine jüdische Nagelpflegerinund ich hasse dich» - die Prinzessin wiederum betonte immer wiederseine nicht-adelige Herkunft.

Doch auch nach der Scheidung 1976 lichtete Snowdon die königlicheFamilie weiterhin zu vielen Anlässen ab. Berühmt wurde etwa seinPorträt von Charles und Diana mit ihren beiden Söhnen in eineridyllischen Picknick-Szenerie aus dem Jahr 1991.

Seine Vorliebe für inszenierte Fotografien bringt ihm bis heutenicht nur Lob ein. Kritiker werfen ihm vor, dass er in seinenProminenten-Porträts von Laurence Olivier bis Tony Blair zu sehr ander Oberfläche bleibe und die Personen zu sehr idealisiere, anstattversteckte Elemente ihrer Persönlichkeit aufs Papier zu bannen.

Snowdon, der nach einer zweiten gescheiterten Ehe heute mit derüber 30 Jahre jüngeren Journalistin Melanie Cable-Alexander zusammenist, spart jedoch auch nicht mit Selbstkritik. «Ich bin einmiserabler Fotograf», sagte er einmal in einem Interview. Dennochwill er sich ungern in eine Schublade stecken lassen. «Ich habekeinen Stil, ich möchte ein Chamäleon sein.» Eines müsse dabei aberimmer eingehalten werden: «Fotos sollen die Leute dazu bringen, etwaszu sehen, was sie bis dahin nie bemerkt haben.»