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Brand Millionenschaden nach Feuer in Chemnitzer Gießerei

Die Rauchwolke war weit sichtbar und bei den Chemnitzer Feuerwehren herrschte Vollalarm: Am Freitagabend hat ein verheerendes Feuer in einer Gießerei immensen Schaden angerichtet. Welche Folgen hat das für die Produktion und die Beschäftigten am Standort?

Von dpa Aktualisiert: 03.06.2023, 17:19
Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand in Chemnitz.
Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand in Chemnitz. SPM-Gruppe/dpa

Chemnitz - Ein Großbrand in einer Gießerei in Chemnitz hat Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Zu Wochenbeginn sollen Gutachter alles genau unter die Lupe nehmen, doch schon jetzt steht fest: Der Schaden sei auf alle Fälle siebenstellig, sagte Torsten Stein, Technischer Geschäftsführer der Gienanth-Gruppe, der Deutschen Presse-Agentur. Unklar bleibt vorerst, wie es genau zu dem Feuer kam. Nach Angaben der Polizei wird nicht von einer Straftat ausgegangen.

Das Feuer war am späten Freitagnachmittag während der Produktion ausgebrochen. Die etwa 60 Mitarbeiter konnten sich in Sicherheit bringen, so dass niemand verletzt wurde. Eine rund 100 Meter lange Halle brannte laut Stadt in voller Ausdehnung und war daraufhin einsturzgefährdet. Über Chemnitz war eine Rauchwolke zu sehen und die Bevölkerung wurde wegen starker Rauchentwicklung gewarnt. Weitere Firmen in umliegenden Gebäuden wurden laut Polizei geräumt, 52 Anwohner im unmittelbaren Umfeld mussten ihre Wohnungen verlassen. Gegen 22.20 Uhr konnte die Evakuierung aufgehoben werden.

Wegen des Großbrandes galt für die Feuerwehr in Chemnitz Vollalarm, so dass zeitweilig alle drei Berufsfeuerwehren und alle 15 Freiwilligen Wehren im Einsatz waren. Hinzu kam Unterstützung aus angrenzenden Landkreisen und vom Technischen Hilfswerk. Die Löscharbeiten wurden am Samstag fortgesetzt. Nach Angaben der Stadt gab es noch Glutnester und weitere leichte Rauchentwicklung.

„Wir sind alle heilfroh, dass weder von den Beschäftigten noch von den Einsatzkräften jemand verletzt wurde“, betonte Stein am Sonnabend. „Die Einsatz- und Rettungskräfte haben gestern eine großartige Leistung vollbracht.“ So habe das Feuer auf die eine Halle begrenzt werden können. Allerdings seien dort wesentliche Anlagen komplett zerstört worden, so dass die bisherige Produktion am Standort zunächst nicht fortgeführt werden könne.

An dem Standort werden laut Stein Eisengussteile hergestellt, vorrangig für Bremskomponenten in Nutzfahrzeugen. Das Unternehmen hat in Chemnitz 380 Beschäftigte. Zunächst sollen nun noch schon gegossene Teile weiterverarbeitet werden. Wie es dann auch für die Beschäftigten konkret weitergehe, solle in der kommenden Woche auch im Gespräch mit der Agentur für Arbeit geklärt werden, sagte Stein.