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"Ich vermisse Dich schrecklich" Göttingen: Polizei veröffentlicht Brief eines herrenlosen Teddys

04.07.2017, 07:57
Der Teddybär „Kitty“ wartet noch immer auf seinen Besitzer.
Der Teddybär „Kitty“ wartet noch immer auf seinen Besitzer. Polizei Göttingen

Die Polizei Göttingen widmet sich derzeit einem ungewöhnlichen Fall:  Dort fand ein Passant am Sonntag einen Teddybären in einem Kinderwagen – ohne Besitzer. Das Plüschtier wurde von der Polizei mitgenommen und auf die Wache gebracht. Jetzt hat die Dienststelle einen Aufruf veröffentlicht, um den Bären zurück nach Hause zu bringen. Aus der Perspektive des herrenlosen Teddys schrieb die Polizei einen Brief an den kindlichen Besitzer. Die Beamten gaben dem Bären den Namen „Kitty“ und legten ihm folgenden Hilferuf ins Maul:

„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wir waren zusammen auf dem Osterfeuerplatz im Lange Rekesweg. Das war am Sonntag (gestern), oder? Alles war wie immer und dann ... warst du plötzlich weg! Was ist passiert? Haben wir uns gestritten? Wenn ja, dann tut es mir sehr leid.“

Diesen herzzerreißenden Worten fügte die Polizei auch Fotos des traurigen Teddys bei.

Doch wie manchem Menschen in Polizeigewahrsam ist es dem Kuscheltier wohl nicht ergangen:

„Alle waren sehr lieb zu mir und wollten mich aufheitern. Ich durfte mir alles genau ansehen, z.B. die Wache mit den vielen Bildschirmen, Telefonen und Tasten. Auch in den Schreibräumen und bei den Streifenwagen war ich.“

Hat die Polizei nichts besseres zu tun?

Als Beobachter fragt man sich natürlich, ob die Polizei Göttingen nichts besseres zu tun hat, als sich um verlorene Stofftiere zu kümmern. Auch darauf gaben die Polizeibeamten Antwort:

“Die lieben Kollegen von der Dienstabteilung hatten aber nicht den ganzen Tag Zeit, sich um mich zu kümmern. Es gibt ja immer viel Arbeit und ständig sind sie im Einsatz unterwegs. Ich habe dann auf der Wache gewartet und gehofft, dass du Du anrufst oder vorbeikommst, um mich abzuholen. Doch nichts passierte.“

Abschließend richtete die Polizei im Namen des Teddybären nochmal einen letzten verzweifelten Hilferuf an den gesuchten Eigentümer:

„Wir sind ja schon so lange getrennt und ich vermisse Dich schrecklich. Ich habe hier seitdem viel erlebt und hätte Dir so viel erzählen. Kommst Du vorbei und holst mich?“

Die Göttinger Polizei machte in der Vergangenheit schon durch mehrere offizielle Suchaktionen mit „Teddy-Bezug“ von sich reden. (tbr)