Internet Glasfaserausbau kommt in Sachsen-Anhalt langsam voran
Lange lag Sachsen-Anhalt beim Glasfaserausbau deutschlandweit auf dem letzten Platz. Hier hat das Land inzwischen aufgeholt. Der Ministerin geht es nicht schnell genug.

Magdeburg - Der Glasfaserausbau in Sachsen-Anhalt kommt zwar langsam voran, dennoch gibt es nach Ansicht der Landesregierung noch einige Hürden. So müsse weiter Überzeugungsarbeit geleistet werden, sagte Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) am Montag bei der Eröffnung des 3. Glasfasertages. Der eigenwirtschaftliche Ausbau müsse mehr Fahrt aufnehmen. Bis spätestens 2030 soll eine flächendeckende Glasfaser- und Mobilfunkversorgung in Sachsen-Anhalt erreicht werden.
Dabei konnte Sachsen-Anhalt nach Daten des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zuletzt beim Glasfaserausbau aufholen. Zur Jahresmitte 2022 verfügten lediglich 33,8 Prozent der Privathaushalte über einen Internetanschluss mit Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit, was der Glasfaser-Technologie entspricht. Damit lag Sachsen-Anhalt deutschlandweit abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Ein Jahr später, im Juni 2023, waren bereits knapp 49 Prozent der Haushalte mit schnellen Internetanschlüssen versorgt, wie aus Daten des Breitbandatlas hervorgeht. Damit verbesserte sich Sachsen-Anhalt beim Ausbau deutlich und lag vor Thüringen. Im Frühjahr startete das Infrastrukturministerium zusätzlich eine großangelegte landesweite Werbekampagne für die Einrichtung von Glasfaseranschlüssen.
Dennoch müsse der Ausbau weiter deutlich beschleunigt werden, erklärte Hüskens. Gerade in Hinblick auf Entbürokratisierung, Vereinfachung und die Genehmigungsverfahren müsse es schneller werden.
Bereits vor einem Jahr hatte die Ministerin beim Glasfasertag ein Förderprogramm zum Glasfaserausbau vorgestellt. Bis zu 170 Millionen Euro sollten dabei vonseiten des Bundes allein im Jahr 2023 zur Verfügung gestellt werden. Ausgegeben wurde nach Angaben des Digitalministeriums davon bislang allerdings noch nichts. Wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte, befinden sich derzeit zehn Projekte in den Auswahlverfahren. Hierbei soll der Netzbetreiber ermittelt werden, der den Ausbau vor Ort übernimmt.