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Gesundheit Gesundheit: Zappelphilipp-Syndrom weit verbreitet

09.04.2002, 14:09

Saarlouis/dpa. - «Ursachen für das Zappelphilipp-Syndrom sind nach heutigenErkenntnissen der Medizin vorwiegend neurobiologische Störungen imGehirn», sagte Dröschel. «Mit Erziehung, wie man früher angenommenhat, hat das kaum etwas zu tun.» Und nicht jedes zappelige Kind habeautomatisch auch ein ADHS-Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit undHyperaktivitäts-Syndrom). Viele Zappelphilipp-Kinder fielen jedochdurch Hyperaktivitätsstörungen sowie Konzentrations- undAufmerksamkeitsdefizite auf, die oftmals zu schlechteren Leistungenin Schule, Lehre und Beruf führen könnten. Weniger intelligent seiendie betroffenen Kinder in aller Regel jedoch nicht.

Dröschel riet Eltern, bei Kindern mit Verdacht auf dasZappelphilipp-Syndrom möglichst schon im Alter zwischen drei undsechs Jahren zum Arzt oder zu einer Beratungsstelle zu gehen. MitGehirnstrommessungen und psychologischen Tests könne Klarheitgeschaffen werden. Zur Therapie böten sich verhaltenstherapeutischeMaßnahmen sowie je nach Situation die zusätzliche Verordnungspezieller Medikamente an. Damit könne die Hyperaktivität zeitweisegedämpft werden, außerdem legten die Kinder intellektuell zu undwürden konzentrierter. «Eine richtige Heilung des Zappelphilipp-Syndroms gibt es aber nicht», warnte der Psychologe.