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Geschichte Geschichte: DDR wollte Sturmgewehr für den Export produzieren

29.12.2009, 09:55

Wiesa/Chemnitz/ddp. - Dies glaubt zumindestKarl Bernd Esser, der das Gewehr mit der Bezeichnung «Wieger STG 940»20 Jahre nach dem Mauerfall erneut in Wiesa im Erzgebirge produzierenwollte. Bei der Planung der Produktion habe sich herausgestellt, dassdie Konstruktionsunterlagen 1993 verschwunden sind, sagte er der inChemnitz erscheinenden «Freien Presse» (Dienstagausgabe).

Ein Fregattenkapitän der Bundesmarine habe damals 50 Kistenabgeholt und bei einer Behörde in München abgegeben. Diese«Ausbildungsgruppe für Verwendung bei internationalen Stäben» gab esnach Auskunft Essers nicht. Unter der angegebenen Adresse habe sichdamals ein Büro des Bundesnachrichtendienstes (BND) befunden. Der BNDerklärte dem Blatt dazu, man sei «fachlich unzuständig». Eine andereSpur führt in die USA, wo laut Zeitung die «Wieger» seit rund zweiJahren für 399,98 Dollar auf dem Markt ist.

Die DDR hatte die «Wieger» für den Export entwickelt und wolltemit dem Verkauf hauptsächlich in Afrika und dem Nahen Osten Deviseneinnehmen. Laut Zeitung wurden Ende der 1980er Jahre rund 10 000Stück des Sturmgewehrs, das auf Nato-Munition ausgelegt war, gebaut.Nach der Wende seien mehrere tausend Gewehre im Untergrundverschwunden.