George Harrison George Harrison: Sänger «in sehr schlechtem Zustand»

London/dpa. - George Harrison (58), Ex-Beatle, wird nachbritischen Zeitungsberichten «in sehr schlechtem Zustand» in einerNew Yorker Klinik wegen Krebs behandelt. «Im Krankenhaus sagt man,die Therapie, die er jetzt bekommt, ist die letzte Chance, seinLeben zu retten», zitierte der «Daily Telegraph» (London) amMittwoch eine nicht näher genannte «Quelle». Harrison war in denvergangenen drei Jahren an Kehlkopfkrebs, Lungenkrebs und einemHirntumor erkrankt. Er führte dies darauf zurück, dass er langeKettenraucher gewesen war.
Den Berichten zufolge wird Harrison unter dem Namen George Arrias- dem Mädchennamen seiner Frau Olivia - in der Universitätsklinikvon Staten Island geführt. Dort bietet der Direktor derBestrahlungsonkologie, Gil Lederman, eine besonders starkeStrahlentherapie an. Diese sei nur für Patienten mit großen und weitfortgeschrittenen Tumoren geeignet, berichtete der «Telegraph».Harrison sei sehr mager geworden. Seine Frau sei rund um die Uhr beiihm.
Zu der Therapie hatte Lederman dem «Sunday Telegraph» imvergangenen Jahr gesagt: «Es gibt keine Garantie. Es ist einLotteriespiel. Aber wir glauben, dass wir die Überlebensrateverdoppeln können.» Zuletzt hatte sich Harrison in einer Klinik imTessin (Schweiz) behandeln lassen.
Paul McCartney sagte zu den Berichten: «Ich habe vor ein paarWochen mit ihm gesprochen, und da schien er in Ordnung zu sein. Erist wie ein Bruder für mich, und wir reden viel.» Harrison hattesich im vergangenen Juli «angewidert» über Berichte von seinembevorstehenden Tod geäußert. Es gehe ihm «sehr gut», sagte erdamals.
Im Gegensatz zu McCartney gilt Harrison als medienscheu. Er lebtzurückgezogen auf dem Land oder auf einsamen Inseln. Schon währendseiner großen Zeit war er der «Stille» oder der «dritte Beatle», derimmer im Schatten von John Lennon und McCartney stand. «Ich tretelieber vor 20 Freunden als in einem Stadion auf», sagte er einmal.
Dabei schrieb auch er 22 Songs der Gruppe, darunter Hits wie «IfI Needed Someone», «Taxman» und «Here Comes The Sun». Vollends zumEinsiedler wurde er nach einem missglückten Mordanschlag vor zweiJahren. Dabei war ein Geistesgestörter nachts in sein Schlosswestlich von London eingedrungen und hatte mit einem Messer auf ihneingestochen. «Ich dachte, ich würde sterben», sagte Harrisonhinterher. Seine Frau rettete ihm damals das Leben, indem sie demAttentäter eine Lampe auf den Kopf schlug.