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Fyre Festival Fyre Festival auf den Bahamas: Luxus-Party auf den Bahamas endet im Desaster

Von Jonas Reihl 29.04.2017, 15:28
Das Festival-Gelände ist nur halbfertig und menschenleer.
Das Festival-Gelände ist nur halbfertig und menschenleer. Screenshot Twitter

Weiße Sandstrände, Top-Models aus aller Welt, Gourmet-Essen und internationale Top-Bands wie Major Lazer und Disclosure –das Fyre Festival auf den Bahamas versprach die perfekte Luxus-Party zu werden. Und das ließen sich die Besucher auch einiges kosten: Für die begehrten Tickets wurden zwischen 1000 und 12.000 US-Dollar verlangt, VIP-Pakete mit Annehmlichkeiten wie Privatflugzeug, Bootsverleih und Massagen kosteten sogar bis zu 250.000 US-Dollar. Die Veranstalter um Rapper Ja Rule bewarben das Festival als „Kulturerfahrung des Jahrzehnts“ und Top-Models wie Gigi Hadid und Kendall Jenner wollten und sollten mit ihrer Anwesenheit Publikum anlocken.

Das, was die Party versprach, konnte sie jedoch nicht einhalten. Im Gegenteil: Wie zahlreiche Medien berichten, wurde das Fyre Festival zu einem einzigen Desaster. In der britischen „Daily Mail“ meldeten sich etwa zwei junge Australierinnen zu Wort, die jeweils 7000 US-Dollar für die Tickets bezahlten. Am Ende fanden sie auf dem Festival-Gelände aber weder Gourmet-Essen noch saubere Strände, sondern nur eine Ansammlung halb-aufgebauter Zelte zwischen denen wilde Hunde streunten und Bettler campierten.

Veranstalter entschuldigt sich halbherzig

Doch damit nicht genug. Das Gepäck der Besucher wurde in einem Schiffscontainer geliefert, Brotscheiben mit Aufschnitt, Scheiblettenkäse und einem Salatstreifen in einer Styroporbox wurde als das Gourmet-Essen verkauft, die Fächer zum Verstauen von Wertgegenständen konnten nicht abgesperrt werden und überall lag Müll herum.

Die Veranstalter entschuldigten sich auf der Website des Fyre Festival nur halbherzig, die Schuld an den chaotischen Zuständen vor Ort wird den Helfern zugeschoben. „Aus Gründen, die sich unserer Kontrolle entziehen, wurde die Infrastruktur nicht rechtzeitig fertig“, heißt es in dem Statement: „Wir arbeiten unermüdlich daran, jeden Gast schnell und sicher nach Hause zu bringen.“ Das Festival sei „kein Betrug“, rechtfertigte sich Ja Rule bei Twitter.

Neuauflage im kommenden Jahr

Die Besucher zeigten indes wenig Verständnis für die Zustände auf dem Festival-Gelände. Dylan Caccamesi, ein Teilnehmer der 1200 US-Dollar für sein Ticket zahlte, sagte im „Sydney Morning Herald“, dass er seinen Namen, seine Telefonnummer und E-Mail-Adresse vor Ort auf ein Stück Endlospapier schreiben musste. Ob das was genützt hat, weiß er nicht. Auch auf die Frage, ob die Besucher ihr Geld zurückbekommen werden, gibt es bislang keine zufriedenstellende Antwort.

Trotz der negativen Presse um das Festival planen die Veranstalter eine Neuauflage im kommenden Jahr. Allerdings soll die Luxus-Party dann an einem Strand in den Vereinigten Staaten stattfinden – den Bahamas kehren Ja Rule und Co. lieber den Rücken. Angeblich sollen die diesjährigen Besucher im kommenden Jahr dann kostenlose VIP-Pässe bekommen. Ob die Teilnehmer sich davon überzeugen lassen, wird sich zeigen.