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Eine weitere Frau in Lebensgefahr Freudenberg-Alchen: Frau stirbt nach Fett-Explosion auf Dorffest

09.09.2019, 08:53
Verbrannte Grill-Utensilien sind auf dem Gelände eines Brauchtumsfestes im Siegerland zu sehen.
Verbrannte Grill-Utensilien sind auf dem Gelände eines Brauchtumsfestes im Siegerland zu sehen. Rene Traut

Freudenberg - Eine 67 Jahre alte Frau ist am Montag an den Folgen ihrer Verletzungen nach einer Fett-Explosion auf einem Dorffest in Freudenberg-Alchen gestorben. Die Frau wurde mit einem Hubschrauber in eine Dortmunder Klinik geflogen. Fünf weitere Menschen befinden sich derzeit noch in Lebensgefahr. Ihr Zustand sei laut Polizeiangaben weiter kritisch bis stabil.

Bei dem Dorffest im Siegerland waren bei einer schweren Explosion insgesamt 14 Menschen verletzt worden. Fünf von ihnen erlitten schwere Brandverletzungen, einer einen Herzinfarkt.

Die riesige Bratpfanne, die am Sonntage explodierte, wird nun auf einen technischen Defekt untersucht. Ein Sachverständiger habe am Montag vor Ort die Ursache nicht zweifelsfrei feststellen können. Auszuschließen sei nach bisherigem Erkenntnisstand aber, dass sich das Bratfett explosionsartig entzündet habe. Weitere Untersuchungen müssten nun zeigen, ob es ein technisches Problem oder einen Bedienfehler gegeben habe, sagte der Polizeisprecher. Die Schwerverletzten wurden mit mehreren Rettungshubschraubern zu Spezialkliniken ins Ruhrgebiet und nach Köln geflogen.

Geriet Regenwassen in die große Pfanne?

Zur Unglückszeit soll es in Freudenberg geregnet haben. Ob Regenwasser in das heiße Fett einer großen Pfanne geriet und so die Explosion auslöste, war zunächst unklar. Um eine Gas-Explosion habe es sich aber nach Einschätzung der Behörden wohl nicht gehandelt. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Ein Sachverständiger soll im Laufe des Montags den Unglücksort im Siegerland untersuchen, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Mit einem Ergebnis ist laut Polizeiangaben aber erst in den kommenden Tagen zu rechnen.

Beim sogenannten „Backesfest“ wird traditionell eine alte dörfliche Backstube in Betrieb genommen. Rund 100 Menschen sollen zum Zeitpunkt der Explosion vor Ort gewesen sein. Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei waren mit größerem Aufgebot zum Einsatzort geeilt.

„Der schlimme Unfall auf dem Volksfest in Freudenberg macht mich sehr betroffen“, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mit. „Ich bin in Gebeten bei den Schwerstverletzten. Mein Dank gilt den Ärzten, die sich jetzt um diese Menschen kümmern, und allen Rettungskräften, die heute bei diesem Einsatz geholfen haben.“ (dpa, red)