1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Freizeit: Freizeit: Schnorcheln im Sumpf und Arschbomben im Pool

Freizeit Freizeit: Schnorcheln im Sumpf und Arschbomben im Pool

Von Jörn Poltz 11.07.2006, 06:11
Eine Teilnehmerin der Weltmeisterschaft im Sumpfschnorcheln kämpft sich mit Taucherbrille und Schnorchel durch die matschige Bahn im walisischen Llanwrtyd Wells. (Foto: dpa)
Eine Teilnehmerin der Weltmeisterschaft im Sumpfschnorcheln kämpft sich mit Taucherbrille und Schnorchel durch die matschige Bahn im walisischen Llanwrtyd Wells. (Foto: dpa) EPA

Hamburg/dpa. - Auch nach derwochenlangen Partystimmung bei der Fußball-WM geht für viele der Spaßam Wettkampf weiter.

Als ob es im Sommer noch nicht heiß genug wäre, findet mitten imAugust die Saunameisterschaft statt - natürlich in Finnland. «DieFinnen machen das zu dieser Jahreszeit, weil's dann hell ist»,erklärt Roland Scholl vom Sauna-Verein in Stralsund. Die Vorpommernschwitzten bei der vergangenen WM für Deutschland und veranstalten am25. und 26. August auch die deutsche Meisterschaft. Um den Schweißaus den Poren und die Teilnehmer aus der Sauna zu treiben, ist beibei 110 Grad Celsius jede halbe Minute ein Wasseraufguss vorgesehen.Den Weltrekord hält ein Finne, der es 13 Minuten und 47 Sekunden indem kochend heißen Nebel aushielt.

Was für den einen in der Freibad-Saison einfach nur Jux ist,betreiben andere als Extremsport: In Deutschland wird alljährlich derweltbeste Arschbomber gekürt. «Wir haben daraus eine echte Sportartgemacht», sagt WM-Erfinder und Veranstaltungschef Oliver Schill. Dienächste Arschbomben-WM ist vom 11. bis 13. August in Dillingen imSaarland. Vom Zehnmeterbrett lassen sich die Kandidaten mit gekonntenSalti, Schrauben und ohrenbetäubendem Knall ins Wasser plumpsen. «Jeweiter es spritzt, desto besser», erklärt Schill. Weil das WortArschbombe den Veranstaltern zu wenig international klingt - dieTeilnehmer kommen bereits aus sechs Ländern - sprechen sie neuerdingsauch von «Splashdiving».

Akrobatik ist auch bei der Meisterschaft im Luftgitarre-Spielengefragt, wenn Pantomime-Gitarristen zu Rockmusik aus der Konserveihre imaginären Instrumente traktieren. «Das Instrument muss aus Luftbestehen, d.h. unsichtbar sein», heißt es ausdrücklich in dendeutschen Teilnahmevorschriften. Ausdruckskraft ist bei demBühnenauftritt ebenso gefordert wie technische Fähigkeiten. Populärwurde das Luftgitarrenspiel auch nach einem Auftritt der britischenRocklegende Joe Cocker 1969 in Woodstock. Ausrichter der WM ist auchin diesem Fall Finnland, wo Anfang September Teilnehmer aus elfLändern antreten. Der deutsche Meister wird bereits am 29. Juli inBerlin gekürt.

Weltmeister im Erfinden skurriler Wettbewerbe sind wohl dieBriten. So kämpfen in der walisischen Ortschaft Llanwrtyd Wellsalljährlich im August mehr als 100 Exzentriker um dieWeltmeisterschaft im Sumpfschnorcheln. Sieger ist, wer einen 50 Meterlangen, schlammigen Graben am schnellsten durchquert. Erlaubt sindSchwimmen und Tauchen. Beim Sportdress herrscht dagegen Freistil - sostürzen sich manche Teilnehmer auch im Business-Anzug in den Sumpf.Den WM-Titel holte im vergangenen Jahr der 26 Jahre alteFeuerwehrmann Iain Hawkes aus Bristol. Gefeiert wurde auch die 70-jährige Angela Glendenny - sie kam als Letzte ans Ziel.