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Frankreich Frankreich: Ermittlungen gegen Bahn AG wegen Todeszug Paris-München

19.12.2004, 13:57
Feuerwehrleute am ausgebrannten Schlafwagen des Nachzuges Paris-München-Wien nahe dem Bahnhof Nancy. (Foto: dpa)
Feuerwehrleute am ausgebrannten Schlafwagen des Nachzuges Paris-München-Wien nahe dem Bahnhof Nancy. (Foto: dpa) AFP

Nancy/dpa. - Bei dem Brand am 6.November 2002 waren fünf Amerikaner einer Familie, drei Deutsche, einrussisches Paar, ein Grieche und ein Ungar umgekommen.

Der Zeitung zufolge wurden die Ermittlungen eingeleitet, nachdemein neues Gutachten Unregelmäßigkeiten bei den Schlafwagen desTodeszuges bestätigt habe. Die Sicherheitssysteme hätten nichtausreichend funktioniert, weil einige Regeln des internationalenBahnverkehrs nicht eingehalten worden seien. Die Passagiere desWaggons hätten daher dem Rauch nicht über den Gang oder durch dieFenster entfliehen können.

Nach dem Brand hatte die Bahn AG alle Schlafwagen der betroffenenBaureihe zu Sicherheitsprüfungen aus dem Verkehr gezogen. In dem 38Jahre alten Schlafwagen gab es keinen Rauchmelder; es war auch keinervorgeschrieben. Zudem waren die Nothämmer zum Einschlagen der Fensterschwer zu finden. Gegen den Zugbegleiter waren bereits am 18. MärzErmittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung und fahrlässiger Tötungeingeleitet worden. Er soll das Feuer durch eine versehentlichangelassene Heizplatte verursacht haben.

Die Deutsche Bahn wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.Bahnsprecher Gunnar Meyer verwies lediglich auf diefranzösische Staatsanwaltschaft.