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Spektakulärer Fund Forscher machen unerwartete Entdeckung auf Rückseite des Mondes

12.06.2019, 12:11
Die Mondoberfläche ist übersät mit Kratern. Sie entstanden durch Einschläge von Meteoriten. 
Die Mondoberfläche ist übersät mit Kratern. Sie entstanden durch Einschläge von Meteoriten.  NASA

Waco/Texas - Während die US-Raumfahrtbehörde NASA mit Plänen zu einer neuen Dimension von Weltraumtourismus für Furore sorgt, zeigt eine unerwartete Entdeckung auf der Rückseite des Mondes, wie wenig wir noch über die Geheimnisse des Alls wissen.

Tief im Mondboden haben Forscher nun eine überraschend hohe Konzentration von Metall aufgespürt. Doch noch spektakulärer als der Fund selbst klingt die Erklärung, welche die Wissenschaftler für das Phänomen nahelegen.

Größter Krater liegt auf Südpol des Mondes

Wer in der Nacht zum Erdtrabanten hochblickt, der kann es mit seinen eigenen Augen sehen: Der Mond ist von etlichen Kratern übersät. Sichtbar sind sie als teils riesige dunkle Flecken. Der größte Krater liegt jedoch auf dem von der Erde aus nicht sichtbaren Teil des Mondes. Es ist das Südpol-Aitken-Becken und ist 2240 Kilometer breit und bis zu 13 Kilometer tief. Dieser Krater ist der größte bekannte Einschlagkrater unseres Sonnensystems. 

Denn die tiefen Wunden in der Mondoberfläche stammen sämtlich vom Aufprall von Meteoriten auf die Mondoberfläche. In den Kratern, so auch im Südpol-Aitken-Becken, ist die Dichte des Mondgesteins messbar höher. Astronomen sprechen von Mascons, das Wort ist eine verkürzte Version des englischen Begriffs „mass concentration“.

Der Himmelskörper, der den Südpol-Aitken-Krater muss so groß gewesen und mit solcher Wucht eingeschlagen sein, dass er die äußere Kruste des Mondes komplett durchschlug, legt nun die neue Studie der Baylor Universität von Waco, US_Bundesstaat Texas, nahe, über die auch „Spiegel Online“ berichtet.  Am Boden des Kraters stießen Forscher der Uni uaf etwas Außergewöhnliches: große Mengen Metall. Peter B. James, planetarer Geophysiker an der US-Uni, beschreibt die Masse, die das Forscherteam, in dem er Mitglied ist, entdeckte als „fünf Mal so groß wie die Hauptinsel der Inselgruppe Hawaii“. 

Mega-Asteroid auf Mond eingeschlagen?

Der Studie zufolge ist der riesige Metallkörper in dem Südpol-Krater ein Überrest des gigantischen Himmelskörpers, der dort vor etwa vier Milliarden Jahren eingeschlagen sein soll. 

Für ihre Theorie haben die Forscher auf große Datensätze der „Lunar Reconnaissance Orbiter“ zurückgegriffen. Die Raumsonde erfasst seit mehr als zehn Jahren unter anderem Höhenunterschiede. Gewissheit über einen Mega-Einschlag dürften erst im Jahr 2023 möglich sein. Dann will die US-Regierung mit einer bemannten Raummission die betreffende Mondregion ansteuern. (jv)