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Flughafen München Flughafen München: Passagierflugzeug macht eine Bauchlandung

05.01.2004, 12:08
Eine Passagiermaschine der Austrian Airlines liegt am Montag (05.01.2004) nach einer Notlandung auf einem Acker in der unmittelbaren Nähe der oberbayerischen Ortschaft Reisen (Landkreis Erding). Die Fokker 70 kam aus Wien (Österreich) und verunglückte während ihres Landeanflugs um 08.17 Uhr. Bei der Notlandung wurden nach Polizeiangaben von den 28 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern drei Personen leicht verletzt. (Foto: dpa)
Eine Passagiermaschine der Austrian Airlines liegt am Montag (05.01.2004) nach einer Notlandung auf einem Acker in der unmittelbaren Nähe der oberbayerischen Ortschaft Reisen (Landkreis Erding). Die Fokker 70 kam aus Wien (Österreich) und verunglückte während ihres Landeanflugs um 08.17 Uhr. Bei der Notlandung wurden nach Polizeiangaben von den 28 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern drei Personen leicht verletzt. (Foto: dpa) dpa

München/dpa. - In einer fliegerischen Meisterleistung hat ein Pilot am Montag ein Düsenflugzeug auf einem schneebedeckten Acker nahe dem Münchner Flughafen notgelandet. Von den 28 Passagieren und 4 Crewmitgliedern an Bord wurden 8 Menschen leicht verletzt, berichtete die Polizei. Wegen eines Triebwerksschadens hatte der Pilot mit der zweistrahligen Fokker 70 der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines den Münchner Flugplatz nicht mehr erreichen können. Kurz entschlossen steuerte der Pilot den freien Acker an: Bei der Notlandung schlitterte das fast 31 Meter lange und mehr als 30 Tonnen schwere Flugzeug über das Feld und kam nach 500 Metern weitgehend unversehrt zum Stehen.

Die Passagiermaschine war am frühen Morgen in Wien gestartet und etwa zur Hälfte besetzt. Kurz vor der planmäßigen Landung in München um 7.50 Uhr meldete der Pilot dem Tower einen Triebwerksschaden. Auf dem Acker bei der Gemeinde Reisen rund 4 Kilometer vom Münchner Flughafen entfernt gelang ihm wenige Minuten später in dichtem Schneetreiben die Notlandung. «Es ist ja Gott sei Dank glimpflich ausgegangen», sagte ein Polizeisprecher. Die Fluggesellschaft Austrian Airlines bestätigte unterdessen Triebwerksprobleme als Ursache der Notlandung.

Das Bugfahrwerk des Flugzeugs wurde bei der Notlandung abgerissen. Der Pilot habe nur das Bugfahrwerk, aber nicht das hintere Hauptfahrwerk ausgefahren, hieß es in ersten Informationen. Damit habe er offenbar die Nase des Flugzeugs mit einer Spannweite von 28 Metern möglichst lange nach oben halten und so ein Einbohren der Flugzeugspitze in das Erdreich verhindern wollen. Das Flugzeug sei «sauber reingeschlittert», berichteten Augenzeugen.

Zwei Passagiere wurden im Krankenhaus behandelt, die anderen wurden im Flughafen betreut und trafen dort ihre Angehörigen. «Es gibt keine große Aufregung», sagte ein Flughafensprecher. «Die meisten haben das wohl ganz gelassen genommen.» Während die Austrian Airlines zunächst davon sprach, dass niemand verletzt worden sei, hieß es bei der Polizei, die Zahl von 8 Verletzten werde sich eventuell noch weiter erhöhen. Ein Schock oder eine Prellung würden oft erst verspätet wahrgenommen, sagte ein Polizeisprecher.

Das Luftfahrtbundesamt nahm Ermittlungen zur Unglücksursache auf. Nach Polizeiangaben werden zunächst die Piloten gehört und der Funkverkehr ausgewertet. Der Flieger sollte noch am Montag geborgen werden, hieß es.