Positiver Sprengstofftest Flughafen Frankfurt wegen Polizeieinsatz teilweise geräumt

Frankfurt - Panne am Frankfurter Flughafen: Wegen eines Fehlers an den Sicherheitskontrollen hat die Bundespolizei einen Terminal am Dienstag teilweise räumen lassen. Wie eine Sprecherin des Flughafens sagte, mussten deshalb rund 100 Flüge gestrichen werden.
Nach Angaben der Bundespolizei wurde die Räumung von Teilen des Terminal 1 durch eine Kontrolleurin ausgelöst, die eine französische Familie trotz eines positiven Sprengstofftests durchgelassen hatte. Die Polizei evakuierte daraufhin die betroffenen Bereiche und suchte nach der vierköpfigen Familie. Die Beamten fanden die Familie schließlich, befragten sie und ließen sie anschließend weiterreisen.
Zahl der Streichungen kann sich erhöhen
Mehr als zwei Stunden nach der Sperrung gab die Bundespolizei den Terminal laut Flughafenbetreiber wieder frei. Allerdings mussten auch die Mitarbeiter des Flughafens und der Fluglinien ihre Arbeitsplätze verlassen, weshalb der Betrieb erst nach und nach wieder anlaufen konnte. So könne sich die Zahl der Streichungen noch erhöhen. Den bislang 100 Ausfällen stehen an dem Tag rund 1500 geplante Starts und Landungen gegenüber.
Laut der Flughafen-Sprecherin waren die Kunden der Lufthansa am meisten von den Problemen betroffen. Die Lufthansa sprach von rund 7000 Passagieren. Die Auswirkungen der Sperrung würden noch bis in die Abendstunden anhalten. Lufthansa bitte seine Kunden, sich vor Reiseantritt im Internet über den Status ihrer Flüge zu informieren. Wer Kontaktdaten hinterlegt habe, werde bei einer Änderung per SMS oder E-Mail informiert. Kunden, die ein Flugticket für Dienstag von oder nach Frankfurt haben, können demnach einmalig kostenlos auf einen anderen Flug bis nächsten Dienstag umbuchen.
Die Lufthansa habe zudem für die Nacht vorsorglich 2000 Hotelzimmer reserviert. Ende Juli erst waren rund 300 Flüge am Flughafen München ausgefallen, nachdem dort ein Terminal vorübergehend geräumt worden war. Eine Frau war dort ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich gelangt. Bereits vor zwei Jahren hatte der Frankfurter Flughafen wegen eines ähnlichen Vorfalls teilweise geräumt werden müssen. Damals hatte eine Frau einen Sprengstoffalarm ausgelöst und war plötzlich verschwunden. Auch bei ihr stellte es sich später als Fehlalarm heraus.
Ähnlicher Vorfall am Münchner Flughafen
Am Münchner Flughafen hatte es erst vor kurzem einen ähnlichen Vorfall gegeben. Im Juli war dort ein Terminal geräumt worden, weil eine Frau ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich gelangt war. Mindestens 200 Flüge fielen aus, bei rund 60 Flügen kam es zu Verspätungen. Erst rund zwei Stunden nach dem Vorfall wurde der Sicherheitsbereich wieder freigegeben.
Vor fast genau zwei Jahren kam es ebenfalls am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens zu einer ähnlichen Situation. Damals war eine Frau nach der Kontrolle ihres Handgepäcks in den Sicherheitsbereich weitergegangen, obwohl ihre Kontrolle nicht abgeschlossen war. Von der Evakuierung des Terminals waren damals rund 5000 Passagiere betroffen. (dpa)