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Kriegsfolgen Fliegerbomben in Laatzen gesprengt: Keine Schäden an Häusern

Drei Weltkriegsbomben mussten in Laatzen bei Hannover unschädlich gemacht werden. Bei zweien gelingt das nur mit einer Sprengung - mit Folgen. Ein Gleisbett muss erneuert werden.

Von dpa 06.03.2023, 15:23
Das beschädigte Gleisbett der Straßenbahnlinie an der Erich-Panitz-Straße.
Das beschädigte Gleisbett der Straßenbahnlinie an der Erich-Panitz-Straße. J. Fernando Martinez Lopez/TNN/dpa

Laatzen - Statiker haben nach der Sprengung von zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg in Laatzen bei Hannover keine Schäden an Häusern festgestellt. „Wir sind sehr zufrieden. Es ist zum Glück alles gut abgelaufen“, sagte Anke Weisbrich, Sprecherin der Stadt Laatzen, am Montag. Nicht einmal Fenster seien kaputtgegangen und die Bewohner konnten in der Nacht zurück in ihre Häuser. „Die Statiker sind nachts schon herumgegangen und haben nach Druckrissen geguckt“, bestätigte sie.

Drei Fliegerbomben waren entdeckt worden, eine 500 Kilo schwere Altlast konnte am Sonntagabend auf einem Privatgelände entschärft werden. Für die Sprengung der je eine Tonne schweren Bomben in der Stadtmitte wurden Aufbauten aus Wasser und Säcken vom Kampfmittelbeseitigungsdienst angefertigt.

Eine dieser Bomben lag an der Bundesstraße 443. Bei der Sprengung wurde die Straße laut Polizei beschädigt. Eine weitere Bombe befand sich unter den Gleisen der Stadtbahnlinie 1. Bei der Sprengung wurde die Strecke stark beschädigt, wie die Verkehrsbetriebe Üstra via Twitter mitteilten. Es habe sich ein richtiger Krater im Gleisbett gebildet, die Gleise seien nicht mehr da. Die Reparatur werde etwa 14 Tage dauern. „Das wird hoffentlich relativ zügig gehen“, sagte Weisbrich. Der gesamte Boden müsse neu aufgebaut werden, es lagen Regenwasser- und Gasleitungen in dem Bereich. Bis dahin müssten die Bahnen eine Umleitung fahren. Die Haltestelle Laatzen/Zentrum konnte am Morgen auch von Bussen nicht angefahren werden.

Auch die Erich-Panitz-Straße war zwischen Würzburger Straße und Wülferoder Straße in beiden Richtungen nicht nutzbar. Laut Polizei wurde auch die Bundesstraße 443 bei der Sprengung beschädigt. Im Bereich des Brückenbauwerkes über die B6 bleibt sie in beide Richtungen voll gesperrt. Diese Sperrung werde voraussichtlich bis Freitag andauern, teilte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit. Nach Angaben der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen mussten die B443 in Rethen sowie die benachbarte B6 zwischen Messe-Süd und der B443 am Morgen umfahren werden.

Die Evakuierung hatte am Sonntag um 7.00 Uhr begonnen. Rund 20.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. In der Nacht zu Montag durften sie zurückkehren. Weil die Evakuierung bis in die Nacht dauerte, sollten Eltern von Grundschulkindern selbst über den Schulbesuch am Montag entscheiden.

Nach Angaben der Stadt hatte sich der Abschluss der Evakuierung mehrfach verzögert, weil sich immer wieder Menschen verbotenerweise im Sperrgebiet aufhielten. Dadurch mussten die Vorbereitungen für die Sprengung unterbrochen werden.