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Wirtschaftskrise Firmenpleiten in Sachsen nehmen zu

In Sachsen steigt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiter - bleibt aber unter dem Bundesschnitt. Was hinter der Entwicklung steckt und welche Branchen betroffen sind.

Von dpa 08.12.2025, 11:00
Die Zahl der Firmenpleiten in Sachsen steigt weiter. (Archivbild)
Die Zahl der Firmenpleiten in Sachsen steigt weiter. (Archivbild) Martin Gerten/dpa

Dresden - Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Sachsen wird nach einer Schätzung des Wirtschaftsinformationsdienstes Creditreform im laufenden Jahr erneut steigen. 2025 kommen auf 10.000 Unternehmen voraussichtlich 72 Insolvenzen - nach 66 im Vorjahr, wie eine Länderübersicht zeigt. Sachsen liegt damit unter dem Bundesschnitt. Bundesweit prognostiziert Creditreform für 2025 eine Insolvenzquote von 76 Fällen je 10.000 Firmen - nach 71 im Vorjahr.

In allen 16 Ländern steigen demnach die Werte. Besonders hoch bleibt die Quote in Berlin (130), während Thüringen mit 48 Fällen am wenigsten betroffen ist. Die ostdeutschen Flächenländer weisen insgesamt niedrigere Quoten auf, was Creditreform unter anderem auf die regionale Branchenstruktur zurückführt.

Krisenwelle erreicht weite Teile der Wirtschaft

2021 lag die bundesweite Insolvenzquote laut Creditreform noch bei 47. „Der anhaltende Anstieg zeigt deutlich, dass die Krise inzwischen die gesamte Breite der deutschen Wirtschaft erfasst hat und immer mehr Unternehmen unter Druck setzt“, schreiben die Experten des Wirtschaftsinformationsdienstes.

Auch in Sachsen gab es 2025 mehrere größere Insolvenzen. Zu den bedeutendsten zählt das Erzgebirgsklinikum gGmbH in Annaberg-Buchholz mit rund 2.500 Beschäftigten, das ein Insolvenzverfahren durchlaufen musste; ein Insolvenzplan sichert inzwischen die Sanierung und den Fortbestand der Kliniken. Zudem betrifft die Insolvenz des Solarmodulherstellers Meyer Burger auch Standorte im Freistaat, wo ein Teil der insgesamt rund 600 betroffenen Mitarbeiter tätig ist.