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Feuer in Gletscherbahn Feuer in Gletscherbahn: Armee hielt Filme über die Katastrophe zurück

20.12.2002, 15:53
Ortstermin in Linz während des Prozesses um die Brandkatastrophe von Kaprun (Foto: dpa)
Ortstermin in Linz während des Prozesses um die Brandkatastrophe von Kaprun (Foto: dpa) APA

Wien/dpa. - Dem in Salzburg laufenden Kaprun-Verfahren seien die wichtigenBeweisstücke bisher trotz aller Bemühungen des Richters Manfred Seissvorenthalten worden. «Egal, ob die Filme wichtig sind für dasVerfahren oder nicht, diese Vorgangsweise ist einfach unglaublich»,zitierte die APA Seiss. Das Verteidigungsministerium habe dem Richterinzwischen zugesagt, dass die sichergestellten Filme und Fotos demGericht zur Verfügung gestellt werden. Zwei Tage nach demFeuerinferno am 11. November 2000 hatten drei Angehörige desösterreichischen Bundesheeres die ersten Aufnahmen in dem Stollengemacht. Sie hatten die Unglücksstelle damit noch vor der Polizeidokumentiert.

Schon zuvor war das seit Juni laufende Kaprun-Verfahren gegen 16Mitarbeiter der Seilbahngesellschaft, der Bahnhersteller, des TÜVsund der Behörden in negative Schlagzeilen geraten. Zunächst hatte einZeuge wichtiges Beweismaterial zurückgehalten. Dann hatte derGerichtsgutachter Anton Muhr eingeräumt, weitere wichtigeBeweisstücke im Keller seines Privathauses vergessen zu haben.Inzwischen ist Muhr als Hauptgutachter aus gesundheitlichen Gründenausgeschieden. Bis zur Bestellung eines neuen Brandexperten, der auchein neues Gutachten erstellen müsste, dürfte der Salzburger Prozessauf lange Zeit unterbrochen werden.

Das Gletscherbahn-Unglück von Kaprun. (Grafik: dpa)
Das Gletscherbahn-Unglück von Kaprun. (Grafik: dpa)
dpa