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Fernsehen Fernsehen: «Es gibt für angehende Darsteller keine bessere Schulung»

19.07.2005, 12:11
Die Schauspieler Lars Korten, Andreas Jancke, Dominic Saleh-Zaki und Ron Holzschuh posieren in Hamburg anlässlich der 2500. Folge der ARD-Vorabendserie «Verbotene Liebe».
Die Schauspieler Lars Korten, Andreas Jancke, Dominic Saleh-Zaki und Ron Holzschuh posieren in Hamburg anlässlich der 2500. Folge der ARD-Vorabendserie «Verbotene Liebe». dpa

Hamburg/dpa. - Das Selbstbewusstsein der Macher von «Verbotene Liebe» wurde im Mai noch gestärkt, als die ARD-Reihe mit der Goldenen Rose von Luzern als weltweit «Beste Soap des Jahres» ausgezeichnet wurde. VollerStolz geht man nun ins stattliche Jubiläum: Am 26. Juli werden ab17.50 Uhr die 2500. und die 2501. Folge ausgestrahlt. Der Konkurrent«Marienhof», sonst immer anschließend im ARD-Programm, muss an diesemTag der Jubilarin weichen. So wird man volle fünfzig Minuten langmiterleben können, wie es so in den höheren sozialen Regionen unsererRepublik zugeht.

Damit ist gleich die Grundstruktur des vor zehn Jahrengestarteten, mit viel kritischer Anfangshäme bedachten Erfolgsformatsgekennzeichnet. Kimmlinger fasst sie so zusammen: «Adelsgeschichten,wie man sie in bestimmten Blättern findet. Die liest zwar niemand,aber komischerweise kennen sie alle, so wie uns auch.» Das ganze wird«erdnah und nachvollziehbar» in einer «gesunden Mischung»präsentiert: «Hier eine verwegene Leidenschaft am Rande desVerbotenen wie die Liebe der Gräfin zum Sohn ihres Mannes oderdemnächst die Leidenschaft über zwei Generationen hinweg. Dort dannwieder eine ganz einfache zarte Liebesgeschichte zwischen zweiTeenies, wie sie jeder rasch nachvollziehen kann.»

Der anfängliche Ruch des Verbotenen wie die Inzest-Konstellationzu Beginn der Serie hat sich verflüchtigt: «Es gibt eigentlich keineTabus.» Aber weiterhin will man in höheren sozialen Bereichenschweben: «Das ist eine klare Aufgabenverteilung innerhalb der ARD.Für Wirklichkeitsnähe ist die "Lindenstraße" zuständig, auch der"Marienhof" gibt sich realistischer. Wir sehen eben bei den feinenKreisen zu.»

Die Definition «Operette ohne Musik» findet Producerin AnnetteHerre gar nicht so abwegig: «Auch wenn es bei uns gleichfalls vielMusik gibt. Aber ein bisschen hat es davon, zugegeben.» Noch lieberhört sie allerdings Etikettierungen wie «Glamour Soap» oder, nochbesser, «Diva der Sopas» - «auch wenn das etwas nach Zarah Leanderklingen sollte.»