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Nach Wahlniederlagen FDP Sachsen spürt Aufbruchstimmung in den eigenen Reihen

„Totgesagte leben länger“, heißt ein Sinnspruch. Die sächsische FDP will ihr Image als Loser der vergangenen Wahlkämpfe ablegen und endlich wieder durchstarten.

Von dpa 22.11.2025, 16:29
Sachsens FDP-Chef Matthias Schniebel: „Echte liberale Ideen, die kommen nur von uns.“
Sachsens FDP-Chef Matthias Schniebel: „Echte liberale Ideen, die kommen nur von uns.“ Heiko Rebsch/dpa

Chemnitz - Die sächsische FDP will das Tal der Tränen hinter sich lassen und wieder in der Landespolitik mitmischen. FDP-Chef Matthias Schniebel verspürte auf dem Parteitag am Samstag in Chemnitz jedenfalls Aufbruchstimmung in den eigenen Reihen. „Unsere Mitglieder und die Delegierten sind gewillt, die FDP wieder nach vorne zu bringen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. 

In der umfangreichen Aussprache seien die Wahlniederlagen der Vergangenheit so gut wie kein Thema mehr gewesen, betonte Schniebel. Die Partei blicke nach vorn und verstehe sich in puncto Freiheit und Liberalismus als Original. „Echte liberale Ideen, die kommen nur von uns.“ Ein wichtiges Thema im Strategieplan sei, neue Mitglieder zu gewinnen und aktuelle zu halten. Das habe einen extrem hohen Stellenwert. Die Sachsen-FDP hat derzeit rund 1.800 Mitglieder. 

Sachsen-FDP schon seit 2014 nicht mehr im Landtag präsent

Der Chemnitzer Landesparteitag fand unter dem Motto „Der freie Bürger steht im Mittelpunkt“. Damit wollten die sächsischen Liberalen nach eigenem Bekunden ein klares Signal für politische Erneuerung setzen – für Partei, Staat und Gesellschaft. Als außerparlamentarische Opposition hat sie es dabei allerdings schwer. Die FDP ist bereits seit 2014 nicht mehr im Landtag präsent und bekam bei der Landtagswahl 2024 nur 0,9 Prozent der Zweitstimmen.

FDP will Alleinstellungsmerkmal als liberale Kraft hervorkehren

Nach Schniebels Worten will seine Partei nun ihr Alleinstellungsmerkmal als liberale Kraft wieder stärker nach außen stellen. „Wir sind die Partei für diejenigen, die in ihrem Leben vorankommen wollen, die aus ihrem Leben selbstständig etwas machen wollen.“ Für diese Menschen wolle die FDP Lösungen anbieten. Aktuell könne man sehen, dass der Staat zu behäbig geworden ist. Bürokratie drohe Unternehmen und Bürger zu ersticken. 

Schniebel zufolge soll es auch eine umfassende Strukturreform der eigenen Partei geben - mit klaren Entscheidungswegen, mehr Transparenz, einer stärkeren Mitgliederbeteiligung und einer modernen Organisation. „Sachsen braucht keine Fürsorgepolitik, sondern Freiheitsgeist. Wir wollen zeigen, dass Freiheit wieder ein Erfolgsmodell ist – für Bürger, Unternehmen und unsere Partei“, so der Landeschef.