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Gründung des FDGB Feriendienstes 1947 FDGB Feriendienst in der DDR: Als der Staat den Urlaub organisierte

21.03.2017, 06:34
Der FDGB Feriendienst wurde 1947 gegründet.
Der FDGB Feriendienst wurde 1947 gegründet. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Der Feriendienst (Fedi) des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) sollte in der DDR Werktätigen alle drei Jahre einen preiswerten Urlaubsplatz besorgen. Gegründet wurde die Einrichtung am 20. März 1947 - also vor 70 Jahren.

Dazu wurden zunächst private Hotelbesitzer enteignet (Aktion Rose), später kleinere Häuser und ab Ende der 1960er Jahre große Urlauberzentren gebaut. Bei der Platzverteilung über die Gewerkschaft gab es aber nicht selten Kungelei: Verantwortliche hielten Plätze für sich und Bekannte zurück, viele Interessenten mussten lange auf einen Platz warten.

Bis zu zwei Millionen Menschen machten dennoch mit ihm jedes Jahr Urlaub. In der Regel bewarben sich Interessenten bei der Betriebsgewerkschaftsleitung um einen Ferienplatz, sie entschied, wer fahren durfte. Typisch für den Urlaub mit dem Feriendienst war, dass die Gäste aus verschiedenen Häusern - meist mit Vollpension - zentral versorgt wurden, wo dann oft in mehreren Durchgängen gegessen wurde.

Zugleich wurden aber auch in den 70er und 80er Jahren Plätze in den Spitzenhotels der DDR-Kette "Interhotel" angeboten, etwa im "Panorama" Oberhof oder "Neptun" in Warnemünde.

FDGB Feriendienst in der DDR: Neue Hotels wurden gebaut

Plattenbau-Objekte wie in Klink entstanden an der Ostsee, wie in Warnemünde, Heringsdorf und Prerow, in Templin, Potsdam, Rheinsberg (Brandenburg), Friedrichroda, Oberhof, Tabarz und Suhl (Thüringen) sowie Dresden und Oberwiesenthal (Sachsen).

Mit der Auflösung des FDGB im September 1990 kam auch das Aus für den Feriendienst. Einige Hotels wurden abgerissen, wie in Rheinsberg und Börgerende bei Rostock.

Viele stehen aber auch heute noch und bedienen unterschiedliche Reiseklientel. Da die FDGB-Hotels alles selbst in die Hand nahmen, wirtschafteten sie weitgehend autark, in Häusern wie Klink gab es sogar eine eigene Post. (mz/dpa)