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Fährunglück auf den Philippinen Fährunglück auf den Philippinen: 57 Passagiere wurden gerettet

23.06.2008, 07:09
Felix Sesmar zeigt ein Foto seiner Tochter Nerissa, die seit dem Fährunglück vor der Insel Sibyan vermisst wird. (Foto: dpa)
Felix Sesmar zeigt ein Foto seiner Tochter Nerissa, die seit dem Fährunglück vor der Insel Sibyan vermisst wird. (Foto: dpa) EPA

Manila/dpa. - DieKüstenwache setzte die Suche auf den umliegenden Inseln fort. DieHoffnung noch weitere Überlebende zu finden, sanken allerdingsstündlich. Die Behörden fürchten eines der folgenschwerstenFährunglücke in der Schifffahrtsgeschichte. An Bord waren nachAngaben des Eigners Sulpicio Lines 111 Besatzungsmitglieder und 751Passagiere, darunter 81 Kinder. Das Schiff war für fast 2000 Menschenzugelassen und seit 24 Jahren im Einsatz.

«Wir wollen keine falschen Hoffnungen wecken, aber wir wollenoptimistisch bleiben», sagte ein Sprecher der Marine. Die Suche nachÜberlebenden werde fortgesetzt. Aus dem Wrack des Schiffes habe esaber kein Lebenszeichen gegeben. «Wir haben auf den Rumpf geklopft umetwaigen Überlebenden zu signalisieren, dass Hilfe kommt», sagte er.«Leider hat niemand zurück geklopft.»

Die «Princess of the Stars» war am Samstag in den Taifun«Fengshen» geraten, auf Grund gelaufen und in Sichtweite der Küstevon Sibuyan rund 300 Kilometer südlich von Manila gekentert. Derschwere Sturm behinderte die Rettungsarbeiten. Vier Menschenschafften es in den ersten Stunden nach dem Unglück schwimmend anLand. Ein Rettungsboot wurde 150 Kilometer südlich von Manila mit28 Überlebenden gefunden. Nach Angaben der Küstenwache war dieStrömung stark. An Bord waren Besatzungsmitglieder, die es schafften,das kleine Boot trotz meterhoher Wellen über Wasser zu halten. Zweider ursprünglich 30 Menschen an Bord wurden von den Wellen ins Meergerissen. An den Stränden der umliegenden Inseln wurden bislang 35Leichen geborgen.

Die Regierung stoppte alle Sulpicio-Fähren und ordnete eineUntersuchung des Unglück an. Seit 1987 sind vier Fähren der Firmagesunken, darunter die «Dona Paz», deren Untergang kurz vorWeihnachten 1987 als das größte Fährdesaster weltweit in dieGeschichte einging. 4300 Menschen kamen ums Leben, als die Fähre miteinem Öltanker zusammenstieß. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyokritisierte die Küstenwache scharf, weil die «Princess of the Stars»am Freitagabend in Manila trotz Sturmwarnung ausgelaufen war. DerTaifun forderte durch Überschwemmungen und Erdrutsche in anderenLandesteilen mindestens 156 Menschenleben.

Einwohner der Inselprovinz Romblon verfolgen den Untergang der Fähre. (Foto: dpa)
Einwohner der Inselprovinz Romblon verfolgen den Untergang der Fähre. (Foto: dpa)
EPA