Experiment Experiment: Wasserski-Läufer war mit der «MS Deutschland» unterwegs

Kiel/dpa. - Gion ist als Regisseur für die ARD-Sendung «Kopfball» verantwortlich. In der Zuschauerpost war die Frage aufgetaucht, ob Wasserski bei so einem großen Schiff möglich ist. Gion hielt auf der Kieler Bucht fünf Minuten der Kraftanstrengung stand, während ihn die fast 17 000 PS der «MS Deutschland» («Das Traumschiff») zogen. Das Schiff machte zu dem Zeitpunkt fast 17Knoten (rund 30 km/h) Tempo.
«Unseres Wissens hat das noch keiner geschafft», sagte Gion. Nurbei einem Kriegsschiff habe es eine vergleichbare Aktion gegeben. Beidem Versuch sieben Seemeilen nordöstlich des Kieler Leuchtturmsverfolgten an Deck der «MS Deutschland» rund 150 Passagiere dasSpektakel im Morgengrauen. Zwei Boote der Wasserwacht und einHelikopter begleiteten das Team und sicherten es ab. Zum Konzept von«Kopfball» gehört, dass keine Stuntmen, sondern echte Moderatoren imEinsatz sind. Die Zuschauerfrage stammte von einer 27 Jahre altenHamburgerin. «Kopfball»-Reporter Klas Bömecke sagte: «Jetzt wissenwir: Ein Laie kann das nicht, ein echter Profi schon.» Das Experimentwird am 3. September ausgestrahlt. Demnächst will das «Kopfball»-Teameine afrikanische Wüste durchwandern.
Der Wasserski-Versuch gelang am Montag erst im vierten Anlauf.Eigentlich hatte sich Bömecke (33) auf den Stunt vorbereitet, gababer nach drei zum Teil sehr knappen Fehlversuchen an den geübtenExtremsportler Gion (40) ab. «Ich hatte mich an einer Wasserski-Anlage vorbereitet», sagte Bömecke. «Aber das war ungefähr so wie aufdem Ponyhof zu üben und dann Rodeo zu reiten.» Die Hauptschwierigkeitsei, dass ein Kreuzfahrtschiff im Gegensatz zu kleinen Motorbootennur sehr langsam beschleunigt: Der Wasserski-Fahrer versinkt vor demAnfahren. «Man könnte genau so gut hinter einem U-Boot fahren.» Dahermussten die Versuchspersonen mit einem kleinen Boot Anlauf nehmen undwährend der Fahrt an die Leine der «MS Deutschland» wechseln.