Politik Ex-CDU-Landeschef Senftleben will aus Politik aussteigen

Lauchhammer - Der frühere Brandenburger CDU-Landes- und Fraktionschef Ingo Senftleben will der Politik den Rücken kehren und in die Wirtschaft gehen. „Ich werde aus der Politik aussteigen“, sagte Senftleben der „Märkischen Allgemeinen“ (Freitag). Er werde nicht noch einmal in seinem Wahlkreis in Oberspreewald-Lausitz für die Landtagswahl antreten. „Ich hatte meine Zeit“, sagte der 48-Jährige. „Da, wo ich war, müssen andere erst mal hinkommen.“ Senftleben, gelernter Maurer und Hochbautechniker, hat Kontakte zum Unternehmen Gicon in Dresden. Dabei soll es nach seinen Angaben um Projektentwicklung für Kommunen, Industrie und Mittelstand gehen.
Senftleben vermisst in der Politik die Suche nach Kompromissen. „Ich glaube immer wieder, dass Kompromiss die Lösung sein kann und nicht, Gegensätze zu verstärken“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Mit Blick auf die Flüchtlingspolitik und die Debatte über Grenzkontrollen sagte er: „Uns tut gut, wenn wir uns eher in eine offene Diskussion begeben.“ Innenminister Michael Stübgen und CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann halten feste Kontrollen an der Grenze zu Polen angesichts zunehmender illegaler Einreisen für notwendig.
Von 2003 bis 2014 war Senftleben Bürgermeister der Stadt Ortrand, von 2014 bis 2019 führte er die CDU-Fraktion im Landtag und von 2015 bis 2019 war er Landesvorsitzender der CDU Brandenburg. Bei der Landtagswahl 2019 fuhr die CDU mit 15,6 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Brandenburg ein. Senftleben trat nach einem internen Machtkampf in der Landtagsfraktion zurück. Derzeit ist er Sprecher seiner Fraktion für Landwirtschaft, Umwelt, Klimaschutz und Medien. Bis zum Ende der Wahlperiode 2024 ist er weiter im Landtag.