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Belastungsstörung durch Schaumdusche Erlangen: Feuerwehrleute wegen Abschiedsscherz verurteilt

12.06.2019, 15:33
Löschschaum im Einsatz
Löschschaum im Einsatz dpa

Erlangen - Um einen Ausbilder bei einer Schulung zu verabschieden, haben Feuerwehrleute ihn in einen Käfig gesperrt und mit Löschschaum besprüht. Zwei Jahre nach der Tat wurden am Mittwoch einer der Beteiligten und der Ausbildungsleiter wegen gefährlicher Körperverletzung in einem minderschweren Fall beziehungsweise Anstiftung verurteilt.

Vorfall bei Feuerwehr-Schulung

Die Richterin des Amtsgerichts in Erlangen sprach eine Verwarnung gegen die 29 und 56 Jahre alten Männer aus. Die Angeklagten müssen zudem Schadenersatz in Höhe von 1500 und 2500 Euro zahlen und ein Jahr straffrei bleiben.

Andererseits droht ihnen eine deutliche höhere Geldstrafe. Der Vorfall hatte sich im April 2017 während einer Schulung für Nachwuchsfeuerwehrkräfte ereignet. Als „ehrenvolle Verabschiedung“ sei einer der Ausbilder demnach für knapp zehn Sekunden von vorne und hinten mit Löschschaum besprüht worden. Das ganze war als Scherz gedacht.

Der Ausbilder habe sich nach eigener Aussage zwar zunächst dagegen gewehrt, in den Gitterwagen gesperrt zu werden, habe dann aber gesagt: „Dann lass' ich euch euren Spaß!“ Der langjährige Feuerwehrmann erlitt Hautreizungen und eine posttraumatische Belastungsstörung. Acht Monate lang konnte er nicht arbeiten.

Neben den beiden nun Angeklagten waren acht weitere Feuerwehrleute an der Aktion beteiligt. Weil sie dem Opfer bereits eine Entschädigung von jeweils 1000 Euro gezahlt hatten, wurde das Verfahren gegen sie eingestellt. (dpa)