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Streitfall Erderwärmung Erderwärmung: "CO2 ist als Klimagas bedeutungslos"

Von Friedrich-Karl Ewert (Gastbeitrag) 13.12.2017, 10:48
Eine Eisbärenmutter marschiert mit ihren beiden Jungen auf Futtersuche über Eisschollen. Die Folgen des Klimawandels: Die Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel steigt.
Eine Eisbärenmutter marschiert mit ihren beiden Jungen auf Futtersuche über Eisschollen. Die Folgen des Klimawandels: Die Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel steigt. dpa

Halle (Saale) - Auf der ersten UN-Umweltkonferenz in Stockholm 1972 ging es um Maßnahmen zum Schutze unserer Umwelt. Zwanzig Jahre später, 1992 in Rio de Janeiro, wurde der Grundstein für die UN-Klimaverhandlungen gelegt.

ist Diplom-Geologe und Professor für Geotechnik im Ruhestand. Er arbeitete unter anderem an der Universität Paderborn. Seine Beschäftigung mit Klimatologie und Paläoklimatologie während des Studiums reaktivierte er vor einigen Jahren, denn für Geologen sei das UN-Dogma eines globalen Klimawandels nicht plausibel. Seit 2009 wertet Ewert im Internet verfügbare Langzeit- und Kurzzeit-Temperaturreihen der Welt aus, um auf der Grundlage dieser Fakten ein eigenes Bild vom „globalen Klimawandel“ zu erhalten.

Man beschloss, solche Konferenzen fortzusetzen, um Maßnahmen zum Schutze des Klimas zu verabreden, denn inzwischen stand der Klimaschutz im Vordergrund: Man glaubte, die seit etwa 1980 um wenige Zehntel Grad gemessene globale Erwärmung sei vor allem „anthropogen“ durch das Treibhausgas CO2 verursacht - also durch uns Menschen - ,und dass es „...um den Planeten zu retten...“ vor allem darauf ankomme, die CO2 -Emissionen der Industrieländer zu senken.

Auf der Konferenz in Kyoto im Jahr 1997 verabschiedete die Staatengemeinschaft eine Klima-Rahmen-Konvention. Man hatte schon vergessen, dass wegen der Abkühlungsphase 1950-1980 in den späten 1970er Jahren noch eine neue Eiszeit befürchtet wurde.

Wirkung von COauf Umwelt nicht bewiesen

CO2 soll wegen seines - übrigens unbestrittenen - nun jedoch anthropogen verstärkten Treibhauseffektes die Erderwärmung bewirken. Dass dieses von uns direkt oder indirekt produzierte CO2 die ihm vom Weltklimarat (IPCC) und dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) - und damit von der Politik - zugedachte Wirkung hat, ist jedoch nicht bewiesen.

Die Fakten bestätigen dagegen die Aussage des 1959 veröffentlichen Frankes-Lexikons der Physik: „CO2 ist als Klimagas infolge seiner geringen Absorptionskapazität bedeutungslos.“

Dafür nur ein Beispiel: Tatsächlich gehen weltweit die Gletscher zurück. Dieses Abtauen begann aber infolge der Rückerwärmung nach der „Kleinen Eiszeit“ schon Jahrzehnte vor den industriellen CO2 -Emissionen, und wird vor allem durch anthropogenen Ruß und Staub und damit durch den veränderten Strahlungshaushalt an den Gletscher-Oberflächen verursacht.

Dass es Eiszeiten gab, ist allgemein bekannt. Sie sind ein Teil der ständigen Klimaschwankungen, die für die Erde üblich sind, und die sich aus unterschiedlichen Gründen und mit wechselnder Dauer und Stärke wiederholen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, ebenso deren Periodizität, Dauer und Stärke. Drei Beispiele: der Abstand der Erde von der Sonne, der Neigungswinkel der Erdachse zur Umlaufbahn um die Sonne und die von der Sonne ausgestrahlte Energie sind nicht konstant. Kurz- und langzeitige Änderungen dieser Zyklen sind seit mehr als 100 Jahren wissenschaftlich gesichert.

Warmzeit und Kleine Eiszeit

Die Temperaturentwicklung der letzten 3 000 Jahre zeigt deutlich Zyklen von 1 000 Jahren und auch von 230 Jahren. Die Geschichte der Menschheit belegt die Tatsache, dass Warmzeiten wirtschaftliche und kulturelle Blütezeiten waren, während Kaltzeiten Hunger und Seuchen verursachten. In den letzten 1 000 Jahren wechselten drei mittelstarke Schwankungen einander ab: die mittelalterliche Warmzeit von 1100 bis 1350 wurde von der Kleinen Eiszeit abgelöst, in der im Winter die Flüsse gefroren waren und die seit 1800 mit kurzen Zwischenphasen bis 1900 zu Ende ging. Seitdem erleben wir die Rückerwärmung nach der Kleinen Eiszeit, in deren Zwischenphasen wir uns wohl noch befinden.

Mit der verstärkten Industrialisierung seit Mitte des vorigen Jahrhunderts haben wir Menschen begonnen, Kohle, Erdöl und Erdgas zu verbrennen. Damit produzieren wir CO2 , das von uns in die Atmosphäre entlassen wird. Neben ihren Hauptkomponenten Stickstoff und Sauerstoff mit 78 Prozent beziehungsweise 21 Prozent beträgt der CO2- Gehalt der Atmosphäre gegenwärtig 0,04 Prozent. CO2 wird von der Natur als Baustoff ge- und verbraucht.

In früheren geologischen Zeiten war der natürliche CO2 -Anteil wesentlich höher, was der Biosphäre genutzt hat. Ohne jene größeren CO2 -Anteile hätten in feuchtwarmen Zeiten nicht die riesigen Wälder wachsen können, aus deren Holz dann die Kohle entstand. Wenn wir sie heute verbrennen, betreiben wir - sozusagen - Recycling.

Apropos Eiszeiten: Sie wurden durch höhere CO2 -Gehalte der Atmosphäre nicht verhindert. Das aber wäre zu erwarten, hätte CO2 tatsächlich die von der Klimapolitik propagierte Wirkung. Der Baustoff CO2 ist die Existenzgrundlage der Biosphäre, die mindestens 0,015 Prozent benötigt um sich erhalten zu können. „Brot für die Welt“ braucht mehr CO2 , nicht weniger.

Weil die Agitatoren „unseres“ Klimawandels die Fakten nicht widerlegen können, verweigert man sich konsequent jeder Diskussion. Dementsprechend werden auch von den Medien und von der Politik die Fakten ausgeblendet, denn dort ziehen viele aus diesem Zeitgeist Nutzen, den sie nicht verlieren wollen.

Klimawandel? Für die meisten Wissenschaftler besteht weltweit kein Zweifel, dass er größtenteils vom Menschen verursacht wird. Doch es gibt auch Stimmen, die das bestreiten. So ging Anfang März bei US-Präsident Donald Trump eine Petition mit der Forderung ein, aus dem weltweiten Klimaabkommen auszusteigen. Unterzeichnet war das Papier von nach eigenen Angaben „300 bedeutenden Wissenschaftlern und anderen qualifizierten Personen“. Trump kündigte das Abkommen wenige Monate später.

Auch in Deutschland gibt es Menschen, die die Klimapolitik für einen Irrweg halten und von einer riesigen Desinformation der Öffentlichkeit sprechen. Solche Kritik erreicht immer wieder auch die MZ-Redaktion. Klimawandel - menschgemacht oder nicht? Wir wollten beide Positionen in zwei Wortbeiträgen gegenüberstellen. Für Gegner der Klimapolitik verfasste der pensionierte Professor Friedrich-Karl Ewert den Text. Der Geologe sitzt im Fachbeirat des „Europäischen Instituts für Klima und Energie“ (Eike), das „Klima- und Energiefakten ideologiefrei“ darstellen will.

Trotz mehrfacher Versuche der MZ bei verschiedenen Instituten und Forschungszentren fand sich kein Wissenschaftler, der beschreiben wollte, warum der Klimawandel auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist. Zur Begründung hieß es, niemand aus der Wissenschaft sei bereit, wissenschaftlich nicht haltbare Positionen damit zu adeln, dass man ihnen echte Wissenschaft entgegensetzt. Der menschliche Anteil am Klimawandel könne nicht mehr ernsthaft bestritten werden. Wer heute noch behaupte, die Erde sei eine Scheibe, habe keinen Anspruch mehr auf eine Reaktion aus der Wissenschaft.

„Eike“ sei zudem kein seriöses Forschungsinstitut, so veröffentliche es beispielsweise nicht in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Jede der Behauptungen von „Eike“ könne widerlegt werden. Man wolle aber nicht so tun, als sei der Klimawandel eine Sache, bei der es zwei Meinungen gebe.

Zweifellos müssen wir die Umwelt schützen, und dazu gehören auch unsere Städte, deren Mikroklima wir mit unserem Energieverbrauch erwärmen. Umweltschutz ist möglich und dringend erforderlich, aber sicher ist auch, dass wir das globale Klima nicht gestalten können.

Blinder Glauben

Wenn man in einigen Jahrzehnten rückblickend die Bemühungen um den „Klimaschutz“ beurteilt, wird man erkennen, dass es um die Jahrtausendwende 2000 in der Wissenschaft, in den Medien, in der Politik und in der Gesellschaft Aktivisten gab, die glaubten, das seit 4,5 Milliarden Jahren von der Sonne gesteuerte Klima bestimmen zu können. Sie blendeten für ihre Zwecke die Kenntnisse über unsere Erde und unser Sonnensystem aus. Sie gaben für den Glauben an die Gefährlichkeit des CO2 für Klimabürokratie und Klimatourismus Aber-Milliarden aus, die für Umweltschutzmaßnahmen sehr viel nutzbringender eingesetzt worden wären. In ihrem blinden Glauben gingen sie sogar soweit, mit dem CO2 den Grundbaustein ihrer eigenen Nahrungsmittel zu verbannen.

Die Menschheit hat sich schon oft verhängnisvollen Irrglauben hingegeben - dieser wird für lange Zeit unübertroffen bleiben, und wie so häufig wurde er von Teilen der Wissenschaft abgesegnet. Der Zeitgeist von „unserer Erderwärmung“ wurde von vielen Medien ungeprüft übernommen und einseitig propagiert – auf Kosten der Objektivität, denn andere Meinungen wurden totgeschwiegen oder sogar verleumdet. (mz)